Flüssiggas aus USA ist Win-Win-Situation
Präsident Iohannis begrüßte beim Drei-Meere-Gipfel in Warschau das US-Angebot, Flüssiggas als Alternative zu russischem Gas zu liefern.
Bogdan Matei, 07.07.2017, 17:02
US-Präsident Donald Trump war nicht nur Sondergast, sondern auch unbestreitbarer Star des Gipfels der Drei-Meere-Initiative, der am Donnerstag von Polen ausgerichtet wurde. Die Veranstaltung brachte die Staats- und Regierungsschefs der Region Ostsee, Adria und Schwarzmeer zusammen: nämlich aus Österreich, Bulgarien, Kroatien, Tschechien, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien und Ungarn.
Donald Trumps Aussagen auf dem Gipfel waren genau das, was die Zentral- und Osteuropäer hören wollten. Spekulationen über eine „Liebesbeziehung“ zwischen den USA und Wladimir Putins Russland zum Trotz, hielt Trump an der Linie seiner Vorgänger fest und wiederholte das Engagement seines Landes für die NATO. Er forderte auch Moskau auf, seine destabilisierenden Handlungen in der Ukraine und in anderen Teilen der Welt zu beenden. In einer Freiluftrede dankte Trump dem polnischen Volk für den Widerstand gegen jede Form von Unterdrückung, vom Nationalsozialismus bis zum Kommunismus. „Hundert Jahre nach dem Eintritt der amerikanischen Truppen in den Ersten Weltkrieg ist die transatlantische Verbindung zwischen den Vereinigten Staaten und Europa so stark wie immer und vielleicht in vielerlei Hinsicht noch stärker“, sagte Trump.
Im Namen Rumäniens begrüßte Präsident Klaus Iohannis die Tatsache, dass Präsident Trump Stellung zu Artikel 5 des NATO-Vertrages nahm — darin wird der so genannte Bündnisfall geregelt, die Unterstützung aller Mitgliedstaaten für einen bedrohten Verbündeten. Bukarest, sagte Iohannis, werde weiterhin ein aktiver Unterstützer der transatlantischen Beziehung sein, die er als vital und als Rückgrat der westlichen Zivilisation ansieht.
Die Drei-Meere-Initiative will die Kooperation und Zusammenschaltung ihrer Mitglieder in Bereichen wie Energie, Verkehr, Telekommunikation und Umweltschutz politisch unterstützen. Alle diese Bereiche wurden auf dem Gipfel in Warschau angegangen.
Präsident Iohannis begrüßte das Angebot der Vereinigten Staaten, Flüssiggas als Alternative zu russischem Gas zu liefern:
„Das ist eine ältere Diskussion innerhalb der Europäischen Union: Die Union, nicht unbedingt Rumänien, sondern ein großer Teil der Europäischen Union, ist stark von russischem Gas abhängig. Sollte diese Abhängigkeit wegen eines anderen Angebots abnehmen und ist dieses andere Angebot gut, dann sind wir in einer Win-win-Situation. Mehr Angebote sind im besten Interesse der Verbraucher.“
In Anerkennung der Position und der Rolle Rumäniens in der regionalen Sicherheit und Kooperation stimmten alle Teilnehmer des Gipfels zu, dass Bukarest im kommenden Jahr Gastgeber des Drei-Meere-Gipfels sein sollte.