Feierlichkeiten zur Vereinigung Bessarabiens mit Rumänien von 1918
In Rumänien und in der Republik Moldau haben am Donnerstag politische und kulturelle Veranstaltungen anlässlich des 96. Jahrestages seit der Vereinigung der historischen Provinz Bessarabien mit Rumänien stattgefunden.
Valentin Țigău, 28.03.2014, 15:41
Das Ereignis vom 27. März 1918 – die Vereinigung Bessarabiens mit Rumänien — stellt einen Teil der Wiederherstellung der rumänischen Nation zu einem einzigen Staat dar. Dieser Prozess wurde am 1. Dezember desselben Jahres vollendet. Zu diesem historischen Anlass wurde am Donnerstag eine Reihe von Tagungen, Ausstellungen, Konzerte, Theaterspiele und Buchherausgaben in über 40 Städten der zwei Bruderstaaten veranstaltet, die nach dem Zweiten Weltkrieg künstlich getrennt wurden.
Der ehemalige Präsident der Republik Moldau, Mihai Ghimpu war im mitterumänischen Braşov (z.D. Kronstadt) anwesend. Dort beteiligte er sich an dem traditionellen Verenigungstanz, der die Einheit und Beständigkeit der rumänsichen Nation symbolisch ausdrückt. Der Präsident Rumäniens Traian Băsescu hat am selben Tag mehrere Persönlichkeiten aus der Republik Moldau ausgezeichnet. Dabei äußerte er, dass Rumänien die europäische Integration der Republik Moldau unterstützt. Er möchte außerdem, dass dieser Staat sich der Rechte und Freiheiten erfreut, die die EU gewährleistet.
Nach der Trennung von der UdSSR 1991, setzte sich die Republik Moldau, Nachfolgerin des historischen Bessarabiens die Annäherung an die EU und an das benachbarte Rumänien als Strategie fest. Bukarest hat sich von Anfang für die Unterstützung der europäischen Route der Republik Moldau engagiert und eine Reihe von Programmen ins Leben gerufen. Dazu zählen die Gewährung der rumänischen Staatsbürgerschaft für gewisse Kategorien von Moldawiern, sowie kostenloser Unterricht in Rumänien. Die angespannte Lage in der Ukraine und die Aufrechterhaltung des Separatismusherdes in Transnistrien, im Osten der Republik Moldau, führen heute dazu, dass der moldawische Staat mehr als je zuvor die Unterstützung der EU und somit Rumäniens, das seit 2007 deren Mitglied ist, braucht.
Eine Befragung, die vorigen Monat von dem Rumänischen Zentrum für Umfragen und Strategien durchgeführt wurde, verweist darauf, dass über die Hälfte der Bevölkerung der Republik Moldau der Meinung ist, eine eventuelle Wiedervereinigung mit Rumänien sei in einem historisch günstigen Kontext machbar. 52% möchten dies ausdrücklich. Den ersten Platz der Vorteile, die ihnen die Wiedervereinigung bringen würde, belegt die Freizügigkeit in der EU. Das wünschen sich 41% der Befragten. Nichtsdestotrotz heißt es aus anderen Umfragen, dass der russische Führer Wladimir Putin weiterhin das größte Vertrauen in der Republik Moldau genießt. Außerdem steht die Wahl der Zollunion Russland-Weißrussland vor der EU- und NATIO-Integration der Republik Moldau.
Vor dem Hintergrund, in dem Bukarest einsieht, dass die rumänische Nation in zwei Staaten lebt, ist dessen heutige Ziel die schnellstmögliche Aufnahme der Republik Moldau in die EU und die freiwillige Akzeptanz der europäischen Werte, durch die moldawischen Bürger, als normales Identitätsmodell.