Europäische Kommission veröffentlicht Landesbericht über Rumänien
Der jungste Landesbericht der EU zeigt, dass die rumänische Wirtschaft über den EU-Durchschnitt steht und macht gleichzeitig darauf aufmerksam, dass Rumänien sich einem Haushaltsdefizit von 3% vom BIP nähert.
Mihai Pelin, 12.04.2018, 17:05
Rumänien verzeichnet die niedrigste Arbeitslosenquote in den letzten Jahren und ein Wirtschaftswachstum über den EU-Durchschnitt. Dieses fußt aber besonders auf Konsum und Darlehen. Die sozialen Ungleichheiten bestehen weiterhin, während das Haushaltsdefizit die 3% vom BIP überschreiten könnte, so der jungste Landesbericht der Europäischen Union.
Rumänien hat die niedrigste Arbeitslosenquote der letzten 20 Jahre erzielt. Es hat aber Probleme mit der Bereitschaft der Arbeitskraft und dem hohen Armutsrisiko. Hinzu kommen die öffentlichen Investitionen, die ineffizient sind. Die Chefin der Vertretung der Europäischen Kommission in Rumänien Angela Cristea dazu:
“Rumänien hat eine Investitionsquote von fast 23% vom BIP. In der EU liegt sie bei 20%. Die Effizienz dieser Investitionen ist leider viel niedrigr in Rumänien als in anderen EU-Staaten. Meistens gibt man weniger aus, als zugeteilt wird und man baut noch weniger.
Rumäniens Finanzminister Eugen Teodorovici erklärte, das Land erzielte gute wirtschaftliche Ergebnisse und erkennt, dass man vom Konsum zu den Investitionen übergehen muss. Eugen Teodorovici dazu:
“Der Konsum stellt das Hauptelement des Wirtschaftswachstums dar und das muss obligatorisch in kurzer Zeit verändert werden. Die Art, in der die Strategie definiert ist, die Maßnahmen des Regierungsplans zeigen ganz klar, dass diese die Richtung ist.
Der Finanzminister erklärte, man arbeite für die Anspornung der öffentlichen Investitionen durch die Erleichterung der Prozeduren, sowie durch einen freundlichen Rahmen für private Investitionen. Teodorovici meint, das Haushaltsdefizit werde die 3% nicht überschreiten, und versprach, in kurzer Zeit Maßnahmen vorzustellen, die dieses unter den 3% vom BIP beibehalten werde.
Der Vorsitzende des Finanzrates Ionuţ Dumitru macht darauf aufmerksam, dass nicht nur die Ausgaben Druck auf das Haushaltsdefizit ausübe. Ionuţ Dumitru dazu:
“Die Steuereinnahmen sind in Rumänien sehr niedrig, 2017 liegen sie bei 25,6% vom BIP wobei der EU-Durchschnitt von 40% ist. Wir sprechen also umsonst über europäische Infrastruktur, über europäische soziale Dienste. Die Differenz ist riesig. Bulgarien, unser Nachbarland, spricht von 29,5%. Wenn Rumänien Bulgariens Einnahmen hätte, könnten wir über Haushaltsüberschuss reden.
Rumänien steht auf der Liste der europäischen Staaten, die sich nicht der Unausgewogenkeit stellen und einen günstigen Trend aufweisen. Die endgültigen Daten zeigen für 2017 einen Rekord des Wirtschaftswachstums in Rumänien von 7%, das Chinas Wirtschaftswachstum von 6,9% überschritten hat.