Eurobarometer-Umfrage: Rumänen gehören zu den äußerst optimistischen Europäern
Die Rumänen trauen der eigenen Regierung heuer mehr als im Vorjahr, zeigen die jüngsten Angaben einer am Dienstag veröffentlichten Eurobarometer-Meinungsumfrage.
Corina Cristea, 24.07.2013, 15:03
Mitglied der Europäischen Union seit 2007, gehört Rumänien zu den äußerst optimistischen Staaten angesichst der Zukunft der EU. Einem Anfang der Woche veröffentlichten Eurobarometer zufolge haben 62% der Rumänen diesbezüglich optimistische Ansichten, mit diesem Prozentsatz belegt Rumänien den sechsten Platz nach Dänemark, Estland, Litauen, Malta und Polen. Besonders pessimistisch sind hingegen die Zyprer, die Griechen und die Portugiesen, Völker, deren Regierungen Finanzhilfe von der EU und dem IWF bekommen haben und sich somit zu harten Sparmaßnahmen verpflichtet haben.
Das Eurobarometer, das zehn Monate vor den Wahlen zum Europäische Parlament veröffentlicht wurde, zeigt des Weiteren, dass Rumänien den vierten Platz in der Europäischen Union hinsichtlich der richtigen Informierung über die Wahl der Europaabgeordneten belegt. Der Anteil der Befragten, die solche Kenntnisse besitzen, ist in letzter Zeit um 5% gestiegen.
Die gemeinsame Wirtschafts- und Währungsunion erfreut sich außerdem einer größeren Popularität in Rumänien als in den Euroländern Spanien, Portugal und Zypern. Mehr als zwei Drittel der Europäer sind ferner der Ansicht, dass ihre Stimme in der Europäischen Union nicht gehört wird. Seit 2009 ist allerdings eine zunehmende Tendenz zu Vertrauenslosigkeit und Verunsicherung in der Europäischen Union zu merken. Diese Ansicht wird von 89% der Griechen und 89% der Zyprer geteilt. Hohe Prozentsätze sind ebenfalls in Portugal, Italien und Spanien zu finden. Aber auch in Rumänien, wo 71% der Bevölkerung angibt, dass ihre Stimme in der Europäischen Union nicht gehört werde.
Eine zunehmende Skepsis ist allerdings in der Europäischen Union sichtbar. 60% der EU-Bürger geben an, der Europäischen Union nicht zu vertrauen. Mehr als die Hälfte der Rumänen erklären dennoch, sie fühlten sich als Bürger der Europäischen Union, während die Mehrheit der Bulgaren, Zyprer und Griechen entgegengesetzter Meinung sind.
Die einheitliche europäische Währung verstärkt gewissermaßen das Zugehörigkeitsgefühl: 64% der Befragten im Euroraum fühlen sich als EU-Bürger, während 57% der Befragten in Nicht-Euroländern dieselbe Meinung teilen. Die Ansicht über die Wirtschaftslage des eingenen Landes bleibt stabil, die positiven Antworten verzeichnen derzeit einen niedrigen Prozentsatz. Die größten Probleme, denen die Rumänen jetzt standhalten müssen, seien die schlechte Wirtschaftslage laut 44% der Befragten, die Preiserhöhungen laut 35% der Befragten und die Arbeitslosigkeit laut 33% der Befragten.
Die Mehrheit der Europäer ist der Meinung, dass Rechte wie der freie Verkehr einen der größten Vorteile der Europäischen Union darstellen. 60% der EU-Bürger wollen diesbezüglich mehr über ihre Rechte wissen, während weniger als die Hälfte bereits wissen, worin diese Rechte bestehen, so das Eurobarometer.