EU-Reaktionen auf Donald Trumps Interview- Aussagen zu EU und NATO
Die Erklärungen des gewählten US-Präsidenten Donald Trump haben Besorgnis in der EU hervorgerufen
Corina Cristea, 17.01.2017, 17:05
Der neu gewählte US-Präsident Donald Trump hat die Leitlinien seiner Außenpolitik in einem Interview mit der Bild“-Zeitung und der Londoner Times bekanntgegeben. Donald Trump erklärte, er wünsche kräftige Grenzen und gerechte Handelsabkommen für die USA. Er behauptet des weiteren, in Syrien müssten Sicherheitsgebieten gegründet werden. Bundeskanzlerin Angela Merkel habe einen äußerst katastrophalen Fehler gemacht, als sie den syrischen Flüchtlingen erlaubt habe, nach Deutschland zu kommen, fügte Donald Trump hinzu, der dadurch in Deutschland für Unzufriedenheiten sorgte. Die Kritiken des US-Staatchefs haben den Bundesvizekanzler Sigmar Gabriel empört. Dieser antwortete, Amerikas falsche Intervention in den Nahen Osten habe die Flüchtlingskrise ausgelöst.
Andererseits lobt der designierte US-Präsident den Beschluss Großbritanniens, die EU zu verlassen. Donald Trump meint, mehrere Staaten werden aus der EU austreten. Die europäische Einigkeit sei die beste Verteidigung vor Trumps Kritiken, antwortete Angela Merkel. Sie fügte hinzu, Europa müsse weiterhin für seine eigene Identität durch die Umsetzung einer Politik die den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts“ gewachsen sei, kämpfen. Die EU- Staaten müssen gemeinsam den Terrorismus bekämpfen.
Der französische Präsident François Hollande antwortete, die EU brauche niemanden, der ihr sagen soll, was sie tun müsse. Federica Mogherini, die Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik erklärte :
Wir erwarten eine Partnerschaft, die auf den mit den USA gemeinsamen Interessen beruht. Die Europäische Union führt eine eigene feste, unabhängige und entschiedene Politik durch. Es ist möglich, dass es Divergenzen gibt, wie dies in der Vergangenheit war und auch in Zukunft sein kann. Wir werden sehen, nachdem die neue Administration ihre Arbeit beginnt. so die EU-Außenbeauftragte.
Donald Trump nannte die NATO obsolet, was für Besorgnis in den Reihen der NATO-Staaten sorgte. Diese widersprechen den von Trump designierten stellvertretenden Verteidigungsminister. Bundesaußenminsiter Frank-Walter Steinmeier antwortete, es sei die Zeit, dass Washington ein besseres Abkommen durch die Erhöhung der Beiträge der NATO-Staaten zum NATO-Haushalt erziele. Zu beobachten sei ebenfalls die Entwicklung der Beziehungen zwischen den USA und Russland. Politkommentatoren meinen, Donald Trump könne die Sanktionen gegen die Russische Föderation mildern.