EU-Kommissarin Corina Creţu: Rumäniens EU-Gelder-Abrufquote immer noch enttäuschend
Das Jahr 2017 ist für das Abrufen der EU-Fördermittel wesentlich, erklärte die EU-Kommissarin für Regionalpolitik Corina Creţu.
Roxana Vasile, 09.05.2017, 17:03
Die EU-Komissarin für Regionalpolitik Corina Creţu unternimmt einen offiziellen Rumänienbesuch. Sie hat am Montag die zweite Auflage einer Förderungskampagne für erfolgreiche europäische Projekte lanciert. Dank der Projekte wurden in den letzten 10 Jahren mithilfe von europäischen Fördermitteln mehr als 50.000 Arbeitsplätze geschaffen. Man hat ebenfalls zahlreiche Schulen und Straßen saniert und repariert. Corina Creţu hat hervorgehoben, es gehe um die vergangene Förderperiode:
“Rumänien hat für 2007-2014 19 Milliarden bekommen. Es verliert 2 Milliarden, doch wir erwarten die Einschätzungen des Rechnungshofes. Wir schätzen, die Abrufquote liege bei 90 – 91%, wenn keine finanziellen Berichtigungen unternommen werden. Die EU-Kommission hat ein paar Monate zur Verfügung, um all die Rechnungen, die bis März 2017 geschickt wurden, zu analysieren. Das ist unsere Einschätzung, was bedeutet, dass 17 Milliarden in die echte, reale Wirtschaft Rumäniens geflossen sind.”
Die Förderungskampagne der erfolgreichen europäischen Projekte heißt Succesul e … molipsitor! – Erfolg ist ansteckend. Corina Creţu hofft, dass Rumänien durch die Kraft des Beispiels fortschreiten und die europäischen Fördermittel der jetzigen Förderperiode nutzen werde. Wir haben schon die erste Hälfte der Förderperiode hinter uns, wobei die Abrufquote bei Null liegt.
Das Jahr 2017 ist für Rumänien wesentlich. Brüssel verfügt über die Gelder und erwartet qualitätsvolle Projekte, die umgesetzt werden sollen. In den letzten Jahren war die Verkehrsinfrastruktur der schwache Punkt der Absorption der EU –Fördermittel. Für diesen Bereich wurden Rechnungen geschickt, die nur 77% der zugeteilten Summe decken. Rumänien belegt da den letzten Platz. In der Förderperiode 2007-2014 wurde eine Milliarde von den zwei Milliarden Euro im Bereich Transport verloren. Für 2014-2020 befindet sich die Autobahn Sibiu — Piteşti, die die Südkarpaten überqueren sollte, noch in der Etappe der Machbarkeitsstudie.
Unter den Problemen, mit denen die Rumänen konfrontiert werden, zählen die begrenzten Möglichkeiten der Verwaltung und der Mangel an Reserven von qualitätsvollen Projekten. Corina Creţu fügte hinzu, Rumänien sei der einzige Mitgliedsstaat, der noch tausend Seiten lange Projekte schickt, obwohl Brüssel das elektronische Format ermutigt. Die EU-Kommissarin sei enttäuscht, weil die Jugendlichen sehr schnell aufgeben. Diese behaupten, die Abruf-Prozeduren seien kompliziert.