ENISA: Agentur der Europäischen Union für Cybersicherheit in Bukarest eingeweiht
Rumänien wird den Sitz einer wichtigen Agentur der Europäischen Union beherbergen – des Europäischen Zentrums für Cybersicherheit.
Corina Cristea, 09.05.2023, 14:12
Am Ende eines Wettbewerbs, an dem auch Belgien, Deutschland, Spanien, Luxemburg, Polen und Litauen teilnahmen, wurde Rumänien im Dezember 2020 von den Vertretern der EU-Staaten ausgewählt, eine wichtige EU-Agentur zu beherbergen. Es handelt sich um das Europäische Zentrum für Cybersicherheit (ENISA), das die Wirtschaft und die Bevölkerung vor Cyberangriffen schützen, die Forschung in diesem Bereich unterstützen und den europäischen Unternehmen bei der Entwicklung ihrer Cybersicherheitskapazitäten helfen soll. Bukarest konnte mit mehreren Vorteilen punkten: gute Faserkabelinfrastruktur und schnelles Internet sowie wirtschaftliche Begünstigungen für das Zentrum und seine Mitarbeiter, denn IT-Leute sind generell von verschiedenen Steuern und Abgaben befreit. Eine Rolle spielte sicherlich auch die Tatsache, dass Bukarest bislang eine der wenigen europäischen Hauptstädte war, die noch keine europäische Agentur beherbergte.
Die Agentur wurde am heutigen 9. Mai in Anwesenheit von Premierminister Nicolae Ciucă und europäischen Beamten eröffnet, darunter Roberto Viola, Generaldirektor der Generaldirektion Technologie und Kommunikation der Europäischen Kommission. Das Europäische Kompetenzzentrum für Cybersicherheit ist für die Verwaltung der einschlägigen EU-Zuwendungen aus dem laufenden langfristigen EU-Haushalt, d.h. für den Zeitraum 2021–2027, zuständig, insbesondere für die Umsetzung von Arbeitsprogrammen für Cybersicherheit sowie für die Verwaltung von Cyberprojekten im Rahmen des Programms Digitales Europa“ und des Programms Horizont Europa“, heißt es in einer Mitteilung aus Brüssel.
Darüber hinaus wird es im Auftrag der EU-Kommission zum Aufbau eines europäischen Cyber-Schutzschildes beitragen und mit einem Netz nationaler Koordinierungszentren zusammenarbeiten, um ein Ökosystem für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit im Bereich der Cybersicherheit in der gesamten EU zu schaffen. Cybersicherheit ist eine Schlüsselpriorität und der Schutz unserer digitalen Souveränität erfordert gemeinsame Anstrengungen“, wird Binnenmarktkommissar Thierry Breton in der Mitteilung zitiert. Das Europäische Kompetenzzentrum für Cybersicherheit bringt hochrangige Ressourcen und Experten aus der gesamten EU zusammen, um innovative Lösungen für Cyber-Bedrohungen zu entwickeln und unsere Widerstandsfähigkeit gegen Angriffe zu erhöhen. Gemeinsam können wir eine sichere und geschützte digitale Welt für alle Europäer schaffen“, heißt es weiter in der Mitteilung.
In den nächsten sieben Jahren wird das Europäische Zentrum für Cybersicherheit 4,5 Milliarden Euro in Cybersicherheitsprojekte investieren. Davon sind 2 Mrd. europäische Gelder, der Rest wird von den EU-Mitgliedstaaten beigesteuert.