ELI-Laserplattform neben Bukarest: Forschungsprojekt der Superlative
310 Millionen Euro kostet die Laseranlage in Măgurele bei Bukarest: sie ist nicht nur eines der größten Forschungsprojekt in Europa - sondern auch eines der innovativsten. Das stellte bei seinem Besuch auch EU-Forschungskommissar Carlos Moedas fest.
Leyla Cheamil, 12.10.2016, 17:59
Moedas besuchte am Dienstag Rumänien und besichtigte dabei auch die ELI-Plattform in Măgurele – dort soll unter der Bezeichnung Extreme Lichtinfrastruktur, daher das Kürzel, die größte Laseranlage der Welt entstehen. Forscher erwarten vom Projekt neue Erkenntnisse mit handfesten Ergebnissen für Medizin, Pharma, Astrophysik oder Kernphysik. EU-Kommissar Moedas sagte bei der Besichtigung, dass man ein solches Projekt ruhig intensiver bewerben könnte – nicht nur in Europa, sondern auch weltweit. Sehr wenig sei bekannt über Themen wie die dunkle Materie und ein solches Projekt könnte in diesem Bereich einen neuen Durchbruch bringen, sagte der Kommissar. Und fügte hinzu, dass Forscher am Zentrum bei Bukarest in Zukunft auch den einen oder den anderen Nobelpreis gewinnen könnten. Diese Anlage ist einzigartig. Der Laser soll, sagt man mir, 10 Prozent der Sonnenkraft erreichen. das gab es bisher noch nicht, es ist so gesehen auch leicht zu verstehen, wieso Wissenschaftler aus der ganzen Welt sich dafür interessieren. Es kommen Forscher aus Indien, Israel, Japan, Italien, von überall. Es ist für Rumänien eine ausgezeichnete Gelegenheit zu zeigen, wie gut die Wissenschaftler hier sind – ich selbst würde mir wünschen, öfters hier zu sein, sagte der EU-Forschungskommissar. Auch der rumänische BIldungsminister Mircea Dumitru, der den EU-Politiker bei seiner Besichtigung begleitete, ging mit dem Lob nicht gerade sparsam um. Es ist absolut faszinierend, was hier passiert. Es wird bestimmt zu Forschungsergebnissen führen, an die wir heute gar nicht denken. In der Tat könnten wir in den nächsten 10-15 Jahren Resultate sehen, die einen Nobelpreis verdienen, so der rumänische Bildungsminister.
Das von der EU finanzierte Projekt soll bis 2019 fertig gebaut werden. Im Moment werden Teile einmontiert, die einzeln in Paris getestet wurden. Für das Laserprojekt in der Nähe von Bukarest wurden bereits 50 Forscher eingestellt – nicht wenige von ihnen waren ausgewanderte rumänische Wissenschaftler.