Drei Szenarien für das Unterrichtsjahr
In weniger als drei Wochen beginnt ein neues Unerrichtsjahr - die Behörden überlegen sich, wie der Schulbetrieb am wenigsten von der Pandemie gestört werden kann.
Ştefan Stoica, 25.08.2020, 13:33
Die Regierung in Bukarest hat 175 Millionen Euro an europäischen Mitteln bereitgestellt, um den Beginn des neuen Schuljahres am 14. September vorzubereiten. Die jeweiligen Ortsbehörden werden dieses Geld verwenden, um Tablets, Schutzmasken und Sanitärcontainer für Schulen und Schüler zu kaufen. Mehr als die Hälfte der Summe – 100 Millionen Euro – ist für die Anschaffung von Tablets und digitalen Geräten für das E-Learning vorgesehen. Rund 500.000 Schüler sollen davon profitieren, sagte der Chef der Kanzlei des Premierministers, Ionel Dancă. Weitere 50 Millionen Euro werden die Kosten für Gesundheits- und medizinische Schutzausrüstung, einschließlich Masken und Desinfektionsmittel, decken. Schließlich werden 25 Millionen Euro für die Anschaffung mobiler Sanitärcontainer verwendet.
Zu Beginn des zweiten Semesters des vorangegangenen Schuljahres wurden rumänische Schulen geschlossen, um die Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie zu verhindern. Für einige Schülerinnen und Schüler, insbesondere in städtischen Gebieten, wurde der Unterricht online fortgesetzt. Diese Erfahrung veranlasste die Behörden, alle möglichen Varianten für dieses neue Schuljahr in Betracht zu ziehen.
Die Behörden gehen von drei möglichen Szenarien aus: im sogenannen roten Szenario, dem schlimmstmöglichen, haben in einer Gemeinde in den letzten 14 Tagen mehr als drei Personen vje tausend EInwohner positiv auf das neue Coronavirus getestet. In diesem Fall werden die Schulen geschlossen und der Unterricht online fortgesetzt. Anfang August, als in Rumänien täglich mehr als 1000 Fälle von Infektionen gemeldet wurden, entfielen etwa 50 Orte auf dieses rote Szenario.
Einige hundert Ortschaften fielen unter das gelbe Szenario, mit einem durchschnittlichen Infektionsrisiko von weniger als 3 Infizierten pro 1.000 Einwohner in 14 Tagen. In diesem Fall haben Grundschüler und Schüler mit bevorstehenden Prüfungen Vorrang und werden weiterhin die Schule besuchen. Für die anderen werden Online- und Präsenzunterricht abwechselnd angeboten.
Die Szenarien werden entsprechend der lokalen epidemiologischen Situation laufend aktualisiert. Für jeden Landeskreis entscheidet der Notfallausschuss auf Antrag des Schulleiters und der Schulaufsichtsbehörde, ob die Schülerinnen und Schüler am Unterricht teilnehmen oder online lernen, sagt Gesundheitsminister Nelu Tătaru : Wir haben es den lokalen Behörden, den Schulaufsichtsämtern der Landeskreise und den Gesundheitsämtern überlassen, Szenarien und Standards an die Bedürfnisse der einzelnen Schulen anzupassen. Wo immer möglich, wird Präsenzunterricht unter Beachtung der auferlegten Standards ausgerichtet. Besteht jedoch ein erhöhtes Ansteckungsrisiko besteht, werden die beiden anderen Szenarien angewendet. Die Schule muss beginnen, denn die Kinder müssen zur Schule gehen. Sie haben bereits das halbe Jahr zu Hause verbracht, und ich denke, dass es eine Sozialisierung und einen direkten Kontakt zwischen Schülern und Lehrern geben muss.
Nach dem grünen — also optimalen – Szenario ist weniger als eine Person pro 1.000 Einwohner infiziert und der Unterricht verläuft normal in den Schulen. In diesem Fall wird die Teilnahme am Unterricht zur Pflicht, sagte Bildungsministerin Monica Anisie.