Die Terrassen haben wieder geöffnet
Beginnend mit dem 1. Juni wurden in Rumänien weitere Beschränkungen aufgehoben, auch auf die Gefahr hin, dass das neue Corona-Virus nicht gebannt ist.
Eugen Coroianu, 02.06.2020, 14:16
Die Terrassen der Restaurants, der Cafés, allgemein also der Betriebe zur Außer-Haus-Verpflegung, haben zeitgleich mit dem Sommerbeginn wieder geöffnet, was mit Genugtuung von vielen, vor allem Jugendlichen, begrüßt wurde. Um der Verbreitung des Sars-CoV-2-Virus vorzubeugen, haben die Behörden jedoch, sowohl den Kunden als auch den Eigentümern Bedingungen auferlegt. Eigentümer dürfen keine Kunden mit Infektionen des Atemtrakts aufnehmen, sie müssen Desinfektionsmittel bei Eingang und in den Toiletten aufstellen. Empfohlen wird auch Einwegkorridore für die Kunden zu schaffen, damit diese möglichst wenig Kontakt miteinander haben. Es ist verboten Menükarten, Salz- und Pfefferstreuer, Öl- und Essigflaschen von einem Tisch auf einem anderen weiterreichen. Diese werden, bevor der Tisch neu besetzt wird, desinfiziert und dort wo es möglich ist, werden Einwegmenüs serviert. Das Personal, das die Kunden bedient, muss Maske und Handschuhe tragen. Es werden unterschiedliche Handschuhe für Zubereitung und Bedienung getragen. Kunden dürfen nicht im Stehen bedient werden, um den Verkehr dieser auf der Terrasse zu beschränken und an den Tischen dürfen höchstens 4 Menschen Platz nehmen, die einen Mindestabstand von 1,5 m voneinander einhalten müssen. Ausgenommen sind die Mitglieder derselben Familien, die den gleichen Wohnsitz haben. Andere Maßnahmen zur Vorbeugung der Covid-19 Erkrankung sind: Ein Abstand von mindestens 2 m zwischen den Kunden an benachbarten Tischen muss eingehalten werden, nur mit vorheriger Reservierung dürfen Tische besetzt werden, damit keine Schlange vor dem Eingang entsteht und im Falle einer Erkrankung unter den Kunden die Nachverfolgung ermöglicht wird, ein Register aller Reservierungen mit den Kundenkontakten muss geführt werden und die Desinfizierung der Tische nach jedem Kunden bzw. jeder Gruppe erfolgt mit zugelassenen Biozid-Produkten.
In zwei Wochen wird die epidemiologische Situation im Lande neu bewertet und, wenn alles gut geht, werden weitere Einschränkungen aufgehoben, teilen die Behörden in Bukarest mit. Die Coronavirus-Pandemie verursachte der rumänischen Hotellerie in diesem Jahr Verluste von fast eine Milliarde Euro, schätzte Călin Ile, der Vorsitzende des Branchenverbandes. Er rechnete vor, dass im März, April und Mai ca. 6 Mio. Übernachtungen im Werte von ca. 240 Mio. Euro weggefallen sind und fordert von Staat nicht nur Maßnahmen zum Erhalt der Arbeitsplätze und eine Kapital-Infusion, sondern auch konkrete Maßnahmen zur Anregung des Tourismus, damit die Touristen wieder Vertrauen fassen. Dragoş Anastasiu, der Vorsitzende der rumänisch-deutschen Industrie- und Handelskammer sprach seinerseits von außerordentlichen und flexiblen Maßnahmen. Berater im Tourismusbereich Traian Bădulescu, glaubt jetzt wäre der richtige Zeitpunkt gekommen, um eine Imagekampagne im Ausland zu starten. Man müsste zeigen, dass in Rumänien alles OK ist und wir Touristen aus anderen Ländern erwarten, sagt er.