Die Rumänische Zentralbank verweist auf neue Stabilitätsrisiken
Zwei neue Risiken kommen zu denen hinzu, die zum Verlust der Finanzstabilität Rumäniens führen könnten.
Corina Cristea, 08.04.2016, 16:40
Rumänien bleibt aus finanziellem Gesichtspunkt stabil. Dennoch sind die Risiken, die zur Verschlechterung der Situation führen könnten, im Vergleich zum Vorjahr, gestiegen. Dies ergibt sich aus dem Jahresbericht der Rumänischen Nationalbank, eine Karte der Risiken auf die Finanzstabilität, bzw. der Gefahren, die die Wirtschaftsleistung bedrohen. Dieses Jahr hat die Rumänische Landesbank zwei neue Risiken zu denen hinzugefügt, die sie 2015 aufgelistet hatte.
Zentralbankgouverneur Mugur Isărescu erläuterte: In den letzten sechs Monaten haben sich die Gesetzentwürfe angehäuft, die sich vornehmen das Finanz- und Bankenwesen durch den rückwirkenden Eingriff in die Verträge zwischen Kunden und Banken zu regeln. Das Gesetz zur Hypothekenrückerstattung ist das bekannteste dieser Art. Bei der Analyse des Gesetzes wurden eine Reihe von Abänderungen vorgenommen, die einen Teil der signalisierten Probleme berichtigen. Grundlegend ist aber einerseits die Rückwirkung des Gesetzes, die erhalten bleibt, und andererseits die Stabilität und die Vorhersehbarkeit des Gesetzesrahmens. Darüber hinaus haben wir beschlossen, alle Änderungsvorschläge des Gesetzesrahmens im Finanzen- und Bankenwesen als Teil einer sehr ernsten Systemrisikoanhäufung zu betrachten. Das auch weil es auch weitere Gesetzentwürfe gibt, die die Finanzstabilität stark beeinträchtigen können. Diese sind zum Teil darauf zurückzuführen, dass 2016 ein Wahljahr ist.“
Ein weiteres neues und erhöhtes Risiko betrifft den möglichen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Die Auswirkungen einer derartigen Situation wären, dass die Funktion der Union in Frage gestellt wird, dass es mögliche Kapitalaustritte, die Abwertung der Landeswährung, die Herabsetzung der EU-Gelder und höhere Finanzierungskosten geben wird. Als Systemrisken werden auch die mögliche Senkung des Vertrauens der Investoren in Schwellenländer und die Krise der Flüchtlinge aus dem Nahen Osten bewertet.
Über andere mögliche Probleme sprach der Vizegourverneur der Zentralbank Liviu Voinea: Die steigende externe Ungewissheit darf nicht durch interne Schwachstellen vertieft werden, die wir uns selber schaffen. Das Bankenwesen hat sich weiter konsolidiert, das Ansteckungsrisiko ist zurückgegangen, der Kreditbestand in der Landeswährung Lei ist mehrheitlich geworden, die Zahlungsdisziplin, obwohl sie besser geworden ist, bleibt eine Schwachstelle für Gesellschaften außerhalb des Finanzwesens und der Zugriff der Bevölkerung auf Hyptohkenkredite hat sich verbessert, aber riskiert sich wegen der jüngsten Gesetzentwürfe zu reduzieren.“
Ab nächstem Jahr soll der Bericht der Nationalbank zweimal im Jahr, im April und Oktober, veröffentlicht werden, so Gouverneur Mugur Isărescu. Somit wird das Vorbild der Europäischen Zentralbank angewandt. Darüber hinaus möchte die Nationalbank schneller konkrete Daten über die internen oder externen Herausforderungen der Finanzstabilität Rumäniens bieten.