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Die rumänische Revolution, 30 Jahre später

Die Rumänen gedenken auch heute der antikommunistischen Revolution von 1989, die den lauf der Geschichte für immer verändert hat.

Die rumänische Revolution, 30 Jahre später
Die rumänische Revolution, 30 Jahre später

, 19.12.2019, 13:56

Die kommunistische Diktatur wurde in Rumänien nach dem Zweiten Weltkrieg, während der sowjetischen Besatzung des Landes eingesetzt. Paradoxerweise dauerte der Zusammenbruch des Regimes, das ein halbes Jahrhundert währte, nur eine Woche. Das Regime Nicolae Ceausescus, hatte der Bevölkerung Hunger, Kälte und Dunkelheit auferlegte und diese der Grundrechte beraubte. Die Menschen brauchten nur einen Funken um, auf die Straße zu gehen.



Am 16. Dezember 1989 entwickelte sich der Protest eines Dutzends Anhänger des ungarischen reformierten Priesters Laszlo Tökes, den die Behörden aus der westrumänischen Stadt Timișoara versetzen wollten, zu einer echten Rebellion. Die Demoostrentenzahl stieg von einigen hundert auf tausend, später auf zehntausende Menschen, für sie zählte weder die Volkszugehörigkeit noch der Glaube. Die Sicherheitskräfte griffen sofort ein, sie verhafteten viele. Dann nahmen Armee, Securitate (die politische Polizei) sowie Miliz Stellung und feuerten auf die Demonstranten. Die Menschen gaben nicht auf. Schließlich zog sich die Armee zurück. Am 20. Dezember wurde Timișoara die erste kommunismusfreie Stadt Rumäniens. Am 21. Dezember griff die Revolution auf andere Großstädte im Westen und im Zentrum des Landes über und die Ereignisse erreichten ihren Höhepunkt mit einem großen Protest in Bukarest, den die Kommunisten erneut mit Blutvergießen zu ersticken versuchten. Am 22. Dezember floh Ceausescu mit dem Hubschrauber vom Dach des Zentrakommittees der Kommunistischen Partei, der von Hunderttausenden von Menschen belagert wurde. Gefangen und einem schnellen Prozess unterzogen, wurde er am 25. Dezember hingerichtet. Er hinterließ ein Land in Trümmern und Trauer. Über 1.100 Menschen wurden vom 16. bis 25. Dezember getötet, vor allem, nachdem Ceausescu geflohen war. Offiziell hieß es, diese Menschen seien Terroristen zum Opfer gefallen. Menschen sein, die dem Regime treu geblieben sind und deren Identität nicht feststand. Militärstaatsanwälte, die jetzt den Fall der Revolution untersuchen, sagen Ion Iliescu, der Mann, der bekanntermaßen den Regimewechsel inszeniert hat, selbst einer von Ceausescus Ministern in den 70er Jahren, habe hinter dem Szenario gestanden. Die Staatsanwälte mache ihn und die im damals Nahestehenden für den Psychoterror verantwortlich, die auch den Verlust von Menschenleben zur Folge hatte. Das Massaker zur Stärkung der Legitimität der neuen Regierung hatte die gewünschte Wirkung erzielt. Im Mai 1990 fanden die ersten freien Wahlen statt. Ion Iliescu gewann die Wahl haushoch, mit über 85 % der Stimmen, im ersten Wahlgang. Seine Partei, die unter dem Namen Front zur Nationalen Rettung angetreten ist, gewann zwei Drittel der Sitze im neu geschaffenen Parlament. Staatsanwälte behaupten, Iliescu und seine Leute hätten eine Dissidentengruppe gebildet, die versuchte, den Diktator Nicolae Ceausescu abzusetzen. Dabei sollte und Rumänien unter sowjetischem Einfluss bleiben. Rumänien, das heute Mitglied der Europäischen Union und der NATO ist, ist der Beweis dafür, dass das Szenario der moskautreuen Verschwörer gescheitert ist.

foto: pixabay.com
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