Die Rumänische Revolution – 25 Jahre danach
Die rumänische Revolution war keine Samtene Revolution, wie in anderen Staaten des Ostblocks, denn Rumänien hatte eines der härtesten kommunistischen Regimes Europas.
România Internațional, 22.12.2014, 16:56
Die rumänische Revolution war keine Samtene Revolution, wie in anderen Staaten des Ostblocks, denn Rumänien hatte eines der härtesten kommunistischen Regimes Europas. Der Persöhnlichkeitswahn Nicolae Ceauşescus war besonders ausgeprägt. Ein Viertel Jahrhundert nach den Ereignissen, die zur poltischen Regimeänderung und zum Beginn des Weges Rumäniens in Richtung europäische Demokratie geführt haben, machen die Rumänen eine Reise zurück durch die Zeit, um der Helden der antikommunistischen Revolution zu gedenken.
Vor 25 Jahren, am 22. Dezember, nachdem die westrumänische Stadt Timişoara (z.Dt. Temswar) zur ersten kommunismusfreien Stadt erklärt wurde und Bukarest Zeuge der ersten Massenkundgebung gewesen ist, an der die Ansprache des kommunistischen Diktators Nicoale Ceauşescu von der Menschenmenge unterbrochen wurde, weitete sich die rumänische Revolution aus. 25 Jahre danach erinnern sich die Rumänen an die Hauptmomente jenes Tages. Am Morgen kamen im Zentrum von Bukarest über 100 Tausend Demonstranten vor dem Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Rumäniens zusammen, obwohl Sperren der Miliz-, Securitate- und Armeetruppen deren Einmarsch zu stoppen versuchten.
Ceauşescu versucht der Menschenmenge ohne Erfolg zu sprechen. Man ruft gegen Ceauşescu und hört Buhrufe. Die Protestteilnehmer besetzen den Palastplatz und brechen in den Sitz des Zentralkomitees ein. Das Ehepaar Ceauşescu verlässt das Gebäude mit einem Hubschrauber. Der 22. wurde dadurch gekennzeichnet, dass die Armee sich den Revolutionären angeschlossen hat und dass die Front der Nationalen Rettung gegründet wurde, die auch die Macht übernahm.
Der 22. Dezember war auch der Beginn einiger Tage, an denen die Revolutionären in Bukarest und anderen Städten des Landes mit der Reaktion der regimenahen Kämpfer konfrontiert wurden. Diese eröffneten das Feuer gegen die Zivilisten und töteten dabei hunderte Menschen. Deren Einsatz fand erst nach der übereilten Verurteilung und Hinrichtung des Ehepaars Ceauşescu, am 25. Dezember, gerade zu Weihnachten, ein Ende. Nach 25 Jahren gedenkt man der Helden der Revolution überall im Land. Am schwersten ist es für diejenigen, die damals jemanden lieben verloren haben. Einige erleben diese Schmerzmomente immer wieder, obwohl 25 Jahre vergangen sind.
Eine Frau, die ihren Ehemann verloren hat, erinnert sich: Am 12. Dezember war er 47 Jahre alt geworden. In der Nacht vom 23 auf den 24 wurde er um 4 Uhr in der Früh erschossen. Anstelle am 25. am Weihnachtsessen teilzunehmen, musste ich mich um die Todesmesse kümmern.“
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Ich bin Nacht für Nacht da gewesen. Ich nahm meine Tochter mit, ich hatte Angst, sowohl für sie, als auch für mich. Ich habe Menschen gesehen, ich habe sie zum Städtischen Krankenhaus gebracht, es starben Menschen in meinen Armen. Ich bin mit meiner Frau gekommen und zünde hier immer Kerzen an.“ sagt ein Zeuge dieser Geschehen.
Andere stellen resigniert fest, dass obwohl eintausend Menschen gestorben sind, man in den 25 Jahren danach niemals erfahren hat, wer die wahren Verantwortlichen sind. Eine Umfrage von INSCOP zeigt, dass rund 80% der Rumänen die Wahrheit darüber, was 1989 geschah, nicht kennen. Sie wurden gefragt, sich über die damaligen Ereignisse zu äußern. 33,5% der Rumänen glauben, diese wiederspiegelten den Willen des rumänischen Volkes, das gegen das kommunistische Regime aufgestanden ist. 33,4% glauben eher, dass das ein Staatsstreich war, der von Personen organisiert wurde, die Ceauşescu von der Macht beseitigen wollten. 20,9% glauben, dass diese Ereignisse eine Konsequenz des Beschlusses der Großmächte waren, dem kommunistischen Regime in Osteuropa ein Ende zu setzen.