Die NATO ist vorbereitet für die neuen Gefahren
Rumänien könnte die amerikanische Militärpräsenz auf seinem Territorium verstärken - sagt der stellvertretende NATO-Generalsekretär, der Rumäne Mircea Geoană.
Bogdan Matei, 23.06.2020, 13:06
Rumänien, das einige US-Militärstützpunkte sowie Elemente des Raketenabwehrschilds der Alliierten beherbergt, könnte die militärische Präsenz der USA auf seinem Territorium verstärken, falls es dies anstrebt. Dies ist die Einschätzung des stellvertretenden NATO-Generalsekretärs, des Rumänen Mircea Geoană, die darauf zurückzuführen ist, dass Russland seine militärischen Fähigkeiten im Schwarzmeerraum weiterhin erheblich verstärkt. Rumänien, fügt die Nummer zwei der NATO hinzu, hat eine sehr komplexe geographische Lage und hat auch Argumente, eine stärkere alliierte oder amerikanische Präsenz in diesem Gebiet zu fordern.
Mircea Geoană: Ich denke, wir müssen eine Reihe von Argumenten vorführen, die sehr offensichtlich sind. Erstens hängt es mit der aggressiven Präsenz und der Präsenz einer offensiven militärischen Konsolidierung zusammen, die die Russische Föderation im Schwarzen Meer und vom Schwarzen Meer aus hat; und zweitens ist hier der Stützpunkt Kogălniceanu (im Südosten Rumäniens) geographisch und strategisch ideal für diese Expeditionselemente gelegen. Ich bin überzeugt, dass unsere Führer, unser Militär, unsere Diplomaten diese Argumente sehr gut kennen und davon überzeugt sind, dass sie jetzt oder in der nächsten Periode ihren Einfluss und ihre Begabung nutzen werden, um unsere Interessen als Land voranzubringen.“
Mircea Geoană, ehemaliger Botschafter in Washington und Außenminister in den frühen 2000er Jahren, als Rumänien in die NATO aufgenommen wurde, stellt eine Diagnose, die mit der der Diplomatie in Bukarest identisch ist. Am 12. Juni, dem Tag der Russischen Föderation, ordnete der jetzige rumänische Außenminister Bogdan Aurescu an, den russischen Botschafter in Bukarest, Valery Kuzmin, in das Hauptquartier des Ministeriums vorzuladen, wo man ihm mitteilte, dass die Erwähnung Moskaus als Sicherheitsbedrohung in der neuen rumänischen Nationalen Verteidigungsstrategie kein Grund zur Überraschung“ sein dürfe. Dies sei die Folge des wohlbekannten Verhaltens“ der russischen Seite in der Region, das als destabilisierend bewertet wird, auch in den gemeinsamen Positionen, die auf der Ebene der NATO und der Europäischen Union angenommen wurden“.
Mircea Geoana sagt auch, dass, obwohl Präsident Donald Trump kürzlich beschlossen habe, die Zahl der amerikanischen Soldaten in Deutschland zu reduzieren, dies nicht bedeute, dass die Präsenz der Vereinigten Staaten in Europa abnehme, sondern nur, dass sie den neuen strategischen Realitäten angepasst werde.
Was China betrifft, so erklärte der stellvertretende NATO-Generalsekretär, dass das Bündnis den offensichtlichen Aufstieg Pekings analysiert. Er wies auf die Gefahr einer Verzerrung des globalen Wettbewerbs hin, wenn ein Staat Ideen, Fachkräfte und Unternehmen kauft – eine gängige Praxis im internationalen Handeln Chinas. Die COVID-19-Pandemie hat die bereits bestehenden Sicherheitsrisiken nicht beseitigt, sondern weiter verstärkt“, und die Wachsamkeit zu einem solchen Zeitpunkt zu verringern, wäre ein schwerer Fehler“ – so die Schlussfolgerung des stellvertretenden NATO-Generalsekretärs Mircea Geoană.