Die Lebensmittelsicherheit erneut unter der Lupe
Ein weiterer Fall von vorsäzlich falsch etiketiertes Rindfleisch stellt erneut die
Bogdan Matei, 01.11.2013, 15:09
Nur zwei Monate nach dem Pferdefleischskandal, bei dem ein französischer Lasagnehersteller einen Teil des Rindfleisches mit aus Rumänien erworbenem Pferdefleisch ausgetauscht hat, erschüttert nun ein weiterer Skandal die europaische Lebensmittelindustrie. Zwei britische Porduzenten haben eine Lieferung Rindfleischkonserven aus Rumänien von Markt zurückgenommen, weil die Konserven Pferdefleisch enthielten, obwohl nichts dergleichen auf der Zutatenliste stand.
Der Vorsitzende der rumänischen Sanitarveterinären Behörde, Vladimir Mănăstireanu, erklärte der Pferdefleischanteil in den zurückgenommenen Konserven liege zwischen 1 und 5 %, wobei ein Anteil von über 1% als Betrug geahndet wird. Ein wirtschaftlicher Betrug, denn Pferdefleisch ist, obwohl gesundheitlich unbedenklich, billiger als Rindfleisch. Ferner sagte er, der rumänische Konservenproduzent sei bereits ausfindig gemacht worden und werde zur Verantwortung gezogen. Auch kündigte er hohe Strafen für die Kontrollbehörden an.
Vladimir Mănăstireanu: Die Geldstrafen für Firmen können in solchen Fällen bis zu 50.000 Ron (12 Mio. Euro) betragen und wenn Tierärzte Laborwerte fälschen drohen sogar Haftstrafen.“
Der Vorsitzende des Verbands der Arbeitgeber in der fleischverarbeitenden Industrie, Sorin Minea, behauptete, Rumänien habe bisher jedes mal beweisen können, dass es nicht das Ursprungsland des Pferdefleisches ist, das anders etiketiert in ganz Europa vermarktet wird.
Er erklärte wörtlich: Jede Lieferung, die das Schlachthaus verlässt trägt einen Stempel. Der Stempel steht für eine Kontrolle. Wenn diese Kontrolle nicht durchgeführt wird, wenn der Schlachthausbetreiber betrügt oder fälscht, dann hat er ein großes Problem.“
Betrug und Fälschung, beginnend mit den Marken der Bekleidungsindustrie, stellen in ganz Europa ein schweres Problem dar. Solche Vergehen können aber, wenn sie in der Lebensmittelindustrie vorkommen, die öffentliche Gesundheit in Gefahr bringen und stellen deshalb ein besonders sensibles Thema dar.
Im vergangenem Sommer haben die aus dem Lasagna-Skandal hervorgegangenen europaweiten Kontrollen erschreckendes ans Licht gebracht: Schweinefleischproteine in moslemischen Restaurents, Ausscheidungen in Gebäck, mit Biosiegel ausgewiesene Salamis, die in Wahrheit krebserregende Zutaten enthielten. Der Einfallsreichtung macher Erzeuger ist grenzenlos!