Die EU koordiniert die Zusammenarbeit im Kampf gegen das Corona-Virus
Die Europäische Union wird 220 Millionen Euro bereitstellen, um die Verlegung von Covid-19-Patienten zwischen den Mitgliedstaaten zu finanzieren.
Roxana Vasile, 30.10.2020, 15:18
Bereits im vergangenen Frühjahr, vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie reagierten auch die Mitgliedstaaten der Europäischen Union, die die Gesundheitskrise individuell zu bewältigen versuchten, auf den Aufruf Brüssels zur Solidarität. Es wurden Schutzausrüstungen gespendet, Ärzte ins Ausland geschickt, Patienten in Nachbarländern behandelt, im Ausland gestrandete europäische Staatsbürger zurückgeführt u. a. mehr. So flogen beispielsweise, Anfang April, rumänischen Ärzten und Krankenschwestern nach Italien, das vom neuen Coronavirus schwer betroffen war, um ihre Kollegen im Kampf gegen SARS-CoV-2 zu unterstützen. Die Europäische Kommission hat rescEU ins Leben gerufen, ein europäisches System zur Bewältigung von Naturkatastrophen. Damit sollen bei Bedarf Reserven zur Verfugung gestellt werden. Die Europäischen Kommission finanziert die Unterstützung für die 27 Mitgliedstaaten bei der Bewältigung der Pandemie. Die ersten Reserven kamen nach Deutschland und Rumänien — beide Länder sind für den Kauf von Ausrüstung verantwortlich. Die EU hat auch den Ländern der Östlichen Partnerschaft oder Risiko-Gebieten in Asien, Afrika und Lateinamerika breitere Unterstützung zugesichert.
Die Staats- und Regierungschefs der 27 kommunizierten ständig in Brüssel oder per Videokonferenz, um über die zu unternehmenden Schritte zu entscheiden. Die jüngste Videokonferenz fand am Donnerstagabend statt, als die Staats- und Regierungschefs der EU beschlossen, 220 Millionen Euro bereitzustellen, um die Verlegung von mit dem neuen Coronavirus infizierten Menschen zwischen den Mitgliedsstaaten zu finanzieren, um die von der zweiten Covid-19-Welle überwältigten Krankenhäuser zu entlasten. Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen forderte die Mitgliedstaaten auf, genaue Daten in Echtzeit zur Verfügung zu stellen, um die Verlegungen zu erleichtern. Ursula von der Leyen betonte: Die Mitgliedstaaten müssen Informationen und nationale Erfahrungen austauschen, sie müssen die Kapazität für Screening und Überwachung infizierter Personen massiv erhöhen und sie müssen die Impfung gegen Covid-19 im Auge behalten. Die künftigen Impfstoffe werden allen Mitgliedstaaten, abhängig von ihrer Bevölkerungszahl, gleichzeitig und unter den gleichen Bedingungen zur Verfügung gestellt, sagte die Präsidentin der EK.
Der rumänische Staatschef, Klaus Iohannis, forderte mehr Geld, damit Impfstoffe aus verschiedenen Quellen bezogen werden können. Iohannis bekräftigte, dass der Impfstoff gegen Covid-19, sobald er verfügbar sein wird, an alle Mitgliedstaaten geliefert wird. Er forderte jedoch, die Mittel im Rahmen des Notfall-Unterstützungsmechanismus aufzustocken, um mehr Quellen für die Versorgung mit Impfstoffen zu erschließen.
Die Staats- und Regierungschefs der EU betonten in der Videokonferenz am Donnerstagabend auch, dass die nationalen Volkswirtschaften trotz der Pandemie weiterhin funktionieren müssen, dass die Grenzen offen bleiben müssen und dass der europäische Binnenmarkt geschützt werden muss.