Die endgültige Liste der Kandidaten für die Europawahlen
Das Zentrale Wahlbüro in Rumänien hat die endgültige Kandidatenliste für die Europawahlen im Mai bekanntgemacht.
Florentin Căpitănescu, 17.04.2014, 15:10
Die rumänischen Wahlberechtigten verfügen nun über die vollständige Liste mit den Kandidatennamen für die Europawahlen vom 25 Mai. Das Zentrale Wahlbüro hat am Mittwoch die Listen der 15 Partei und Allianzen genehmigt. Die bedeutendste politische Kraft in Rumänien ist die linksorientierte Regierunsgallianz gebildet aus der Sozialdemokratischen Partei, der Union für den Fortschritt Rumäniens und der Konservativen Partei (PSD-UNPR-PC). Der Star ist die PSD, die als Favoritin gilt. Es folgen die zwei zentrum–rechts gerichteten Partei (in der Opposition) und zwar die nationalliberale Partei (PNL) und die Liberaldemokratische Partei (PDL). Der Demokratische Verband der Ungarn in Rumänien (UDMR) und die populistische Volkspartei Dan Diaconescu (PP-DD) kämpfen ebenfalls für den Eintritt ins Europaparlament. Von den Parteien, die im rumänischen Parlament nicht vertreten sind, wetteifern mit realen Chancen die pro-präsidentschaftliche Volksbewegung, die Partei Forţa Civică, sowie die nationalistische Partei Großrumäniens (PRM) geführt von Corneliu Vadim Tudor, amtierender EU-abgeordneter.
Unter den acht Unabhängigen finden wir die ehemalige Turn-Weltmeisterin Corina Ungureanu, sowie den bekannten Schauspieler Mircea Diaconu, der dank des Urteils des Gerichtshofes das Recht zu kandidieren gewonnen hat, genauso wie Vadim Tudor.
Die Wahlkampagne wird offiziell am 25. April beginnen also 30 Tage vor den Europawahlen. Die Analysten schätzen, die Rumänen zeigen wenig Interesse für die Europawahl. Auch die Bürger anderer EU-Staaten interessieren sich dafür nicht sehr viel. Bei den Wahlen im Jahre 2009 gingen in Rumänien nur 27% der Wahlberechtigten zu den Urnen. In diesem Jahr könnte der Absenteismus kleiner sein, weil die rumänische Regierung beschlossen hat, dass am 25. Mai ebenfalls Wahlen für die freien Parlaments- und Bürgermeisterplätze stattfinden sollen. Die Kommunalwahlen könnten den rumänischen Wähler einfacher zu den Urnen heranlocken.
Andererseits sind die Europawahlen für die rumänischen Parteien ein erster Wahltest nach den Legislativwahlen im Herbst 2012. Analysten meinen, die Europawahlen sind ein Barometer für die autochtonen Parteien vor der Präsidentschaftswahl im November, die als der bedeutendste poltische Kampf des Jahres gilt.