Die dunkle Statistik des Menschenhandels
Die Europäische Kommission soll zum Jahresschluss eine neue europäische Strategie zur Bekämpfung des Menschenhandels veröffentlichen. Rumänien und Spanien arbeiten in diesem Bereich zusammen, sagte die Botschafterin Rumäniens in Madrid, Gabriela Dancău.
Bogdan Matei, 18.10.2016, 17:03
2007 wurde der 18. Oktober infolge der Empfehlung des Europäischen Parlaments sowie des Vorschlags der Europäischen Kommission zum Europäischen Tag zur Bekämpfung des Menschenhandels“ erklärt. Dies wurde als ein wichtiger Schritt im Kontext der langfristigen Verpflichtung der europäischen Exekutive gegenüber der Vorbeugung und Bekämpfung dieses besorgniserregenden Phänomens betrachtet. In der EU fielen 16.000 Frauen dem Menschenhandel zum Opfer.
Rumänien belegt den ersten Platz in einer Rangliste der Länder wo dieses Phänomen auftritt. 15% der Opfer sind minderjährig und die Schmugglernetze sind in mehreren Staaten auf dem ganzen Kontinent tätig. Viele der ausgenutzten Menschen stammen aus Rumänien und werden in Spanien gehandelt. Die Behörden der beiden Staaten versuchen dieses Phänomen einzudämmen. Laut Statistik kommen 34% der Opfer der Menschenschmuggler, die diese sexuelle ausnutzen, aus Rumänien.
Der Menschenhandel stellt eine hohe Verantwortung für die Behörden dar. Spanien und Rumänien haben eine enge Zusammenarbeit in diesem Bereich, bestätigt auch die Botschafterin Rumäniens in Madrid Gabriela Dancău. Diese glaubt, dass das Phänomen an der Quelle bekämpft werden muss, also in den Herkunftsortschaften.
Gabriela Dancău: Wir haben eine besonders dynamische Zusammenarbeit auf juristischer Ebene zwischen Rumänien und Spanien. Auf polizeilicher Ebene gibt es Arbeitswerkzeuge, die sehr gut funktionieren. Durch unsere Zusammenarbeit zwischen unseren Behörden werden Netze zerlegt. Wenn wir und strikt auf den Menschenhandel beziehen, dann ist es offensichtlich, dass die Probleme an der Quelle entstehen. Wir müssen die erforderlichen Maßnahmen finden, damit der Menschenschmuggel nach anderen Ländern verhindert wird. Das muss natürlich, durch die Verbesserung der wirtschaftlichen Voraussetzungen in den Herkunftsregionen geschehen.“
Der Menschenhandel ist eine vielseitige Straftat und ein illegales Geschäft, das den Rechtsstaat untergräbt und Instabilität und Unsicherheit herbeiführt. Entlang der letzten Jahrzehnte ist es zum drittgrößten grenzüberschreitenden Verbrechen geworden. Außerdem ist es eine Haupteinnahmequelle für internationale Verbrecherorganisationen, die jährlich Milliarden von Euro einkassieren.
Obwohl diese Form der Verletzung der Menschenrechte von der internationalen Gemeinschaft anerkannt und verurteilt wurde, erarbeiten die Landesbehörden weiterhin Richtlinien, die der Dynamik des Phänomens auf Weltebene nicht gewachsen sind. Denn viele Regierungen verstehen diese komplexe Frage falsch und setzen ineffiziente Bekämpfungsmechanismen um. Die neue Strategie in diesem Bereich soll bis Jahresende von der Europäischen Kommission veröffentlicht werden.