Diaspora-Gipfel: Auswanderer zur Rückkehr in die Heimat ermutigt
Die Millionen von Rumänen, die das Land in den letzten 35 Jahren verlassen haben, müssen zur Rückkehr in die Heimat ermutigt werden. Das war die Schlussfolgerung des Gipfeltreffens Re-Patriot, das der Diaspora gewidmet war und am Donnerstag in Bukarest stattfand.
Daniela Budu, 04.10.2024, 14:07
Die Regierungsvertreter haben bei dem Gipfel am Donnerstag auf die Bedeutung der rumänischen Auslandsgemeinschaften hingewiesen. Sie forderten die Ausgewanderten auf, in ihr Heimatland zurückzukehren. Ministerpräsident Marcel Ciolacu, der am RePatriot-Gipfel teilnahm, sprach von der Entwicklung Rumäniens in diesem Zusammenhang. Diese hänge von Investitionen und Initiativen ab, das Land brauche Menschen mit einer westlichen Arbeitseinstellung, sagte er.
Der Regierungschef erklärte zudem, dass allein zwischen 2008 und 2022 mehr als 3 Millionen Rumänen die Heimat verlassen hätten. Andererseits seien im vergangenen Jahr zum ersten Mal 190.000 rumänische Staatsbürger zurückgekehrt. Ciolacu zeigte sich zuversichtlich, dass in diesem Jahr noch mehr hinzu kommen werden. Seiner Meinung nach hätten sie jetzt eine große Chance, da Rumänien eines der sichersten Länder in Europa sei. Im Anschluss erwähnte der Ministerpräsident auch die Projekte, die auf eine einheitliche Entwicklung Rumäniens abzielen. In diesem Fall habe man eine kurze Umsetzungsfrist für die Investitionen festgelegt, und zwar maximal zwei Jahre, wie im Nationalen Plan für Aufbau und Resilienz vorgesehen.
Der auf dem Gipfel anwesende Senatspräsident Nicolae Ciucă erklärte, er wünsche sich sehr, dass die im Ausland lebenden Rumänen in ihre Heimat zurückkehren. Dabei würde ein staatliches Engagement zur Erleichterung ihrer Rückkehr absolut notwendig und wichtig sein. Der Staat, betonte Ciucă, müsse für Glaubwürdigkeit sorgen und Berechenbarkeit garantieren.
Bei der Veranstaltung in Bukarest wurden Hundert Auslandsrumänen symbolisch geehrt, die sich in Bereichen wie Unternehmertum, Gesundheit, Kunst, Wissenschaft oder Sport ausgezeichnet haben. Zu den prämierten Personen in der Kategorie „Öffentlicher Dienst und Rechtsberatung“ gehörte Alexandra Chiribeș, eine Expertin in europäischem Recht. Sie behauptete, dass die Rumänen in Deutschland beginnen, in ihre Heimat zurückzukehren.
„Zumindest aus Deutschland, habe ich allein 464 Antragsformulare aus dem Bundesland Nordrhein-Westfalen bearbeitet, von Familien, die nach Hause zurückkehren.”
Ștefan Grigore de Fay, Rumäniens Honorarkonsul in Nizza, erläuterte seinerseits die Grundsätze, die sein Leben bestimmen, auch nachdem er das Land verlassen hat.
„Ich bin als Kind zwischen zwei Leitsätzen aufgewachsen: Vergiss deine Sprache und Kultur nicht, und du hast eine Verpflichtung gegenüber dem Land, das sie dir geschenkt haben. Das ist der erste, den ich von meinen Eltern gelernt habe. Der zweite stammt von einem großen englischen Schriftsteller: Sie wussten nicht, dass es nicht möglich war, also taten sie es.“
Erwähnenswert ist auch, dass ein Gesetzentwurf für aus dem Ausland zurückkehrende Rumänen derzeit im Senat in Bukarest diskutiert wird. Es geht in dem Dokument für die Beihilfen für Rumäninnen und Rumänen, die sich für eine Rückkehr in ihr Land entscheiden. Diejenigen, die zur Entwicklung des Geschäftsumfelds beitragen, können von mehreren Finanzierungsmöglichkeiten durch staatliche Programme profitieren.