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Deutschland verspricht besseren Schutz der rumänischen Saisonarbeiter

Nach dem Besuch der rumänischen Arbeitsministerin Violeta Alexandru in Deutschland haben sich beide Seiten auf eine verstärkte Kooperation geeinigt, um rumänische Arbeitnehmer vor Ausbeutung und schlechten Arbeitsbedingungen besser zu schützen.

Deutschland verspricht besseren Schutz der rumänischen Saisonarbeiter
Deutschland verspricht besseren Schutz der rumänischen Saisonarbeiter

, 22.05.2020, 13:17

Landwirte und andere Arbeitgeber aus dem Westen suchten angesichts des von Covid-19 verstärkten Arbeitskräftemangels Saisonarbeiter in Rumänien. Hier stellten die Behörden Flüge für die Abreise der Arbeiter in die westeuropäischen Staaten bereit. Auch die Angst vor dem neuen Coronavirus hielt die Arbeitnehmer nicht auf, sich für ein besseres Einkommen auf dem Weg etwa nach Deutschland oder Gro‎ßbritannien zu begeben.



Kürzlich unternahm Arbeitsministerin Violeta Alexandru eine Visite in Deutschland, um die Arbeitsbedingungen der rumänischen Saisonarbeiter in Augenschein zu nehmen und um mit ihnen zu sprechen. Viele klagten über schlechte Unterkünfte und ausstehende Lohnzahlungen. Mittlerweile wurden allen rumänischen Arbeitnehmern, die in Bornheim gearbeitet haben, die Rückstände ausgezahlt, teilte das Au‎ßenministerium in Bukarest mit. Diese hatten sich zuvor beklagt, sie hätten die ihnen zustehenden Löhne nicht erhalten. Einige hatten sogar Unterstützung für ihre Heimreise gefordert. Denjenigen, die in Deutschland bleiben wollen, versprachen die Behörden Unterstützung bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz. Die deutschen Landwirte bieten zivilisierte Arbeitsbedingungen an, aber es gibt auch einige Punkte, die verbessert werden müssen. Über die Arbeitsbedingungen hinaus habe ich gefordert, dass den Rumänen während der Pandemie eine medizinische Grundversorgung sichergestellt wird“, sagte Arbeitsministerin Violeta Alexandru nach ihrem Deutschland-Besuch. Sie fügte hinzu, die Arbeitgeber werden verpflichtet sein, die Behörden über die Transport- und Unterzukunftsbedingungen sowie die Arbeitsbedingungen zu informieren.



Deutschland ist andererseits gewillt, keine Sub-Unternehmen mehr in seiner Fleischindustrie zu dulden, nach dem sich Hunderte ausländischer Arbeitnehmer, grö‎ßtenteils Rumänen, mit dem neuen Coronavirus infiziert haben. Die deutschen Behörden wollen auch die Kontrollen in der Fleischindustrie verschärfen. In der Zwischenzeit machte die rumänische Botschaft in Den Haag das Au‎ßenministerium in Bukarest auf die Situation von 270 rumänischen Staatsbürgern aufmerksam, die in der holländischen Region Gelderland in der fleischverarbeitenden Industrie tätig sind, nach dem zwei von diesen an Covid-19 erkrankten.



Unterdessen kehren viele rumänische Arbeitnehmer aus den westeuropäischen Staaten zurück. Das führte an den rumänischen Grenzübergängen zu Ungarn zu Stau und langen Wartezeiten. Die Behörden zogen Konsequenzen und teilten mittlerweile mit, dass beginnend mit dem vergangenem Donnerstag weitere Grenzübergänge für PKW und Personen geöffnet sind. In Lande selbst wurden bisher 400.000 Arbeitsverträge gekündigt, einige Wirtschaftszweige stehen in roten Zahlen.

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