Der Sommer wird heiß und stürmisch
Wie auch andere Länder in Europa ist Rumänien in den letzten Tagen von einer Hitzewelle und anschließend Unwettern schwer getroffen worden.
Daniela Budu, 08.08.2017, 17:15
Die Warnstufen wechselten letzte Woche vielerorts von Gelb zu Orange und schließlich zu Rot, als Temperaturen auf zum Teil über 40 Grad im Schatten kletterten. Sieben Menschen starben an direkten Folge der Hitze, hunderte mehr mussten behandelt werden. Die Anzahl der Anrufe beim Rettungsdienst im Gebiet Bukarest stieg sprungartig an – allein an einem Krisenntag suchten 750 Anrufer Hilfe, rund 18% mehr als an einem vergleichbaren Tag des letzten Monats.
In allen größeren Städten wurden direkt auf der Straße Erste-Hilfe-Zelte aufgebaut. Die Bahn fuhr mit Geschwindigkeitsbeschränkungen, um Unfälle zu vermeiden. Auf Autobahnen und Nationalstraßen wurde schweren Fahrzeugen Fahrverbot erteilt.
Wegen der Hitze und der Dürre brach in einem Gebiet im Süd – Westes ein Waldfeuer aus, das auf etwa 50 Hektar Buchen und Eichen erfasste. Das trockene Holz brannte heftig und verursachte große Schäden.
Nach der Hitze kamen die Stürme, die etwa die Hälfte des Landes erreichten – urplötzlich setzen starker Wind sowie schwere Regenfälle oder Hagelstürme ein. Hydrologen haben Hochwasseralarm auf mehreren Flüssen des Landes ausgerufen. Stürmisch war es auch am Schwarzen Meer – Strandgäste wurden von Rettungsschwimmers am Baden gehindert, weil hoher Wellengang herrschte. Meteorologen verkünden, dass nach dem einen Tag Hitzepause die Temperaturen nach und nach zunehmen werden und eine neue Hitzewelle ansteht.
Bis Ende der Woche wird die Hitze wieder intensiver und erreicht auch Rumänien – es ist die gleiche Konstellation von voriger Woche; betroffen ist nicht nur Rumänien, sondern es geht auch um Staaten westlich davon, so der Meteorologe Mihai Timu. Ihm zufolge erreichen die Temperaturen wieder 38-39 Grad Celsius, am wärmsten wird es im Südwesten. Am Sonntag ist eine Abkühlung aus dem Westen zu erwarten, aber die kühle Luft bringt auch neue Stürme, sagt der Wetterfachmann.
Und dieses Bild bestimmt auch die Wetterlage der kommenden Wochen – die Temperaturen schwanken, es gibt abwechselnd Hitzephasen und Sturmphasen. Es ist ein kontinentales Phänomen, denn Hitze, schwere Regenfälle, Stürme und Überschwemmungen gab es in den letzten Tagen in vielen Teilen Mittel- und Südeuropas, vor allem in Italien, der Schweiz und Frankreich.