Der Raketenabwehrschirm tritt in Rumänien in die nächste Phase
Ab 2015 sollen Bestandtteile des amerikanischen Raketenabwehrschirms auf rumänischem Boden in Betrieb genommen werden. Besagter Schirm soll Europa gegen mögliche Raketenangriffe schützen. Die Bauarbeiten sollen am Montag beginnen.
Roxana Vasile, 25.10.2013, 15:42
2011 hatte Rumänien die Einrichtung eines Militärstützpunkts, der Teil des amerikanischen Raketenabwehrschirms in Europa sein soll, auf seinem Boden, im südrumänischen Deveselu, angekündigt. Die Bauarbeiten beginnen am Montag. Der rumänische Staat kümmert sich um die Einrichtung und die amerikanischen Partner um die Ausstattung des Stützpunktes, der 2015 betriebsbereit sein muss.
Diese Ankündigung machte Verteidigungsminister Mircea Duşa, der bei seiner Rückkehr aus Washington folgendes sagte: Es ist eine seriöse Partnerschaft mit den USA. Es ist die erste derartige Einrichtung, die hier in Osteuropa angebracht wird, da Rumänien Grenzstaat der NATO und der EU ist. Im Rahmen dieser Partnerschaft wurde ein Teil der Arbeiten durch die rumänische Seite, von dem Nationalen Verteidigungsministerium durchgeführt. Die tatsächlichen Abfangeinrichtungen sollen von der amerikanischen Seite aufgebaut werden.“
Für dieses Jahr wies Bukarest 8 Millionen Lei (rund 2,5 Millionen US-Dollar) für die Einrichtung des Stützpunktes in Deveselu zu. Weitere Gelder sollen sowohl 2014 als auch 2015 diesem Vorhaben zugewiesen werden. Die Rumänen müssen das Überwachungs- und Beleuchtungssystem aufstellen sowie die Pavillions bauen, in denen die Militärs untergebracht werden sollen. Rumänien muss auch die Zufahrtstraße zum Stüztpunkt, sowie eine Kläranlage, Kanalisation und Wasserversorgungsanlagen bauen.
Einige der Bauarbeiten, die im Sommer angefangen hatten, wurden bereits beendet. Andere sollen nächstes Jahr vollendet werden. Wie auch Minister Mircea Duşa versicherte, liefen alle Vorbereitungs- und Operativarbeiten nach Plan. Was die Arbeit der Amerikaner anbelangt, müssen diese eine Struktur, die einem vierstöckigen Hause entspricht, von der Ostküste der USA nach Rumänien befördern. Hier soll ein Radar installiert werden. Außerdem sollen eine Raketenabschussanlage, Kraftsstofflager, Steuerzentralen, Lager und Kommunikationseineichtungen, sowie Sicherheitssysteme gebaut werden.
In einem Telefongespräch, das Präsident Traian Băsescu mit dem amerikanischen Vizepräsidenten Joe Biden auf Anforderung des letzteren hatte, erklärte Washington seine Genugtuung über die Art und Weise, wie sich Rumänien an den politischen und militärischen Vorhaben der internationalen Sicherheit beteiligt.
Sicherheitsexperte, Professor Claudiu Degeratu glaubt, dass der Beginn der Bauarbeiten an dem Stützpunkt in Deveselu, die Reife Rumäniens als Alliierter bestätigt: Aus strategischem Gesichtspunkt werden wir eine zusätzliche Verpflichtung eingehen. Diese wird auf Ebene der Nord-Atlantischen Allianz anerkannt, denn diese Einrichtung bringt Rumänien nicht nur in der strategischen Beziehung zu den Vereinigten Staaten in den Vordergrund, sondern im ganzen Zusammenhang der östlichen Seite der Allianz.“
Bukarest, starker Befürworter der Entwicklung einer NATO-Raketenabwehrkapazität, meint, dass die Einrichtung in Deveselu einer der Stützpfeiler der strategischen Partnerschaft zwischen Rumänien und den USA und ein besonderer Beitrag für die Entwicklung der Kapazitäten der Allianz im Bereich Sicherheit ist.