Das Unternehmen Hexi Pharma zieht seinen Insolvenzantrag zurück
Die Richter beschlossen, dass das Unternehmen sich nicht auflösen, seine Aktiva verkaufen und Biozyden herstellen oder verkaufen kann.
Leyla Cheamil, 18.05.2016, 17:07
Das Unternehmen Hexi Pharma, das im Mittelpunkt des Skandals der verdünnten Desinfektionsmittel steht, hat seinen Insolvenzantrag zurückgezogen. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, es habe stark verdünnte Desinfektionsmittel verkauft. Die Konzentration solle teilweise um bis zu zehn Mal geringer gewesen sein als vorgesehen. Ein schwerer Vorwurf, wenn man bedenkt, dass die Sterilzonen und die Instrumente in den OP-Sälen über Leben und Tod der Patienten entscheiden können.
Gegen das Unternehmen Hexi Pharma ermittelt nun die Generalstaatsanwaltschaft. Die Vertreter des Unternehmens hatten vergangene Woche einen Insolvenzantrag beim Landgericht Bukarest eingereicht und erklärten, sie können die Handel- und Finazschulden wegen der ungünstigen Wirtschaftslage nicht zahlen. Das Unternehmen behauptete, die Schulden beziffern sich auf rund 23 Millionen. Es gehe um Schulden an den Staatshaushalt, an verschiedenen Liferanten und unbezahlte Rechnungen an zwei ausländischen Unternehmen in Wert von über 20 Millionen Euro. Die Hexi Pharma-Vertreter haben ihre Meinung geändert und haben am Dienstag ihren Insolvenzantrag zurückgezogen. Der Beschluss der Firma kommt, nachdem die Richter mehrere Maßnahmen gegen Hexi Pharma eingeleitet haben. Darunter zählt auch das Vorbot der Auflösung und Abschaffung des Unternehmens, Verbot der Fusion, des Teilens oder der Kürzung des Kapitals, sowie der Verbot der Herstellung und des Verkaufs von Biozyden. Eine weitere Maßnahme bezieht sich auf das Verbot, die Aktiva zu verkaufen und auf das Vorbot von Geldtransfer.
Generalstaatsanwalt Augustin Lazăr sagte über die Ermittlung folgendes:
Wir führen effektiv eine Ermittlung durch und werden natürlich die Sachen klären. Wenn der Fall bedeutend ist, dann arbeitet der Staatsanwalt in einem alerten Rythmus. Sie werden das auch bemerken können. Es gibt zahlreiche Strafverfolgungen.
Die Staatsanwälte überprüfen die verdünnten Desinfektionsmittel physisch und chemisch. Augustin Lazăr erklärte, die Gerichtspolizei stelle alle notwendigen Ressourcen für die Lösung dieses Falls zur Verfügung. Ziel sei, dass die verantwortlichen Personen identifiziert werden. Zur Zeit kontrolliert die Nationale Agentur für Steuerverwaltung die Tätigkeit des Unternehmens und die Beziehungen von Hexi Pharma mit ausländischen Unternehmen.