Das Bildungsministerium erwägt Unterrichtsoptionen für das neue Schuljahr
Die Krise, die durch die COVID-19-Pandemie ausgelöst wurde, hat auch den Schulunterricht verändert. Das rumänische Bildungsministerium untersucht verschiedene Optionen für das neue Schuljahr 2020-2021 mit Einhaltung der Gesundheitsschutzmaßnahmen.
Eugen Coroianu, 14.07.2020, 12:52
Es bleiben weniger als zwei Monate bis zum Schulbeginn, aber aufgrund der Covid-19-Pandemie ist man noch nicht sicher, wie der Unterricht im Schuljahr 2020-2021 ablaufen wird. Auf dem Hintergrund der gegenwärtigen Situation, mit der steigenden Zahl der Coronavirus-Infektionen, würde in Rumänien der Schulunterricht wahrscheinlich Online stattfinden. Das Bildungsministerium überprüft mehrere Varianten, und eine davon wäre die Abwechslung von Präsenzkursen und Fernkursen über das Internet. Die Bildungsministerin Monica Anisie sagte, die beste Option wäre, wenn das Gesundheitsministerium sie unterstützt, dass ein Teil der Schülerinnen und Schüler in die Schule kommen und die anderen den Unterricht Online verfolgen. Regelmäßig wechseln sich dann die Präsenz- und die Onlinegruppen ab, je nachdem, wie sich die Pandemie-Situation entwickelt. Die endgültige Entscheidung über den Unterricht wird von einer interministeriellen Gruppe getroffen, die auf Regierungsebene eingerichtet wurde.
Die Online-Variante des Schulunterrichts wurde seit der Einführung des Notstands im Frühjahr 2020 angewandt, um die Ausbreitung des neuen Coronavirus einzudämmen. Lehrer und Schüler mussten sich auf diese einzigartige Art der Ausbildung einstellen, damit der Bildungsprozess fortgesetzt werden konnte. Vertreter des Bildungsministeriums haben eingeräumt, der Online-Unterricht habe in städtischen Gebieten besser als auf dem Land funktioniert, vor allem aufgrund der unterschiedlichen technischen Möglichkeiten. Auch wenn Rumänien über eine sehr hohe Internetgeschwindigkeit verfügt, die diese neue Art des Unterrichts begünstigt, hat nicht jeder Schüler einen Internetanschluß.
Infolgedessen verabschiedete das Bukarester Parlament ein Gesetz, laut dem das Bildungsministerium den Schülern und Lehrern die notwendige Infrastruktur bestehend aus Geräten und Internetanschluss zur Verfügung stellt, damit alle Beteiligten auf die virtuelle Schulbibliothek, auf die E-Learning-Schulplattform und auf andere genehmigte Bildungsplattformen zugreifen können. Die ersten Tablet-PC-Spenden haben bereits stattgefunden, und die Bildungsministerin sagte, dass bis zum Anfang des neuen Schuljahres die Frage der Geräte für den Online-Unterricht in allen benachteiligten Gemeinden gelöst werden sollte. Auch die Zivilgesellschaft und die Rumänisch-Orthodoxe Kirche beteiligen sich an diesen Aktionen.
Neulich haben in Rumänien die nationale Bewertung nach der 8. Klasse und die Abiturprüfung nach der 12. Klasse stattgefunden, beide mit Einhaltung der speziellen Gesundheitsschutzmaßnahmen. Für diese Prüfungen waren die Schülerinnen und Schüler in der Schule anwesend, aber sie mußten Schutzmasken tragen und die soziale Distanz respektieren. Die Schüler, die Fieber hatten oder aus der Isolation gekommen waren, machten die Prüfungen unter speziellen Schutzbedingungen. Das Unterrichtspensum aus dem letzten Semester, das von der Covid-19-Pandemie betroffen war, wurde aus dem Prüfungsprogramm gestrichen. Die Bildungsministerin Monica Anisie bedankte sich bei den über 76.000 Lehrern, Schulleitern und Schulinspektoren, sowie bei den örtlichen Behörden für die tadellose Art und Weise, in der sie für die Sicherheit der Schüler sorgten. Monica Anisie gratulierte auch den Schülern und Eltern für die Art und Weise, wie sie sich an die neuen Herausforderungen angepasst haben.