Dacia-Mitarbeiter protestieren in Mioveni
Tausende Arbeiter von Dacia Ranault haben am Donnerstag gegen die Politik der rumänischen Regierung protestiert. Sie werfen der Regierung vor, den Bau der Autobahn Piteşti-Sibiu verspätet zu haben
Valentin Țigău, 17.04.2015, 17:10
Die Mitarbeiter des Automobilwerkes Dacia-Mioveni gingen am Donnerstag auf die Straße, um ihre Besorgnis hinsichtlich des Streichens von Arbeitsplätzen auszudrücken. Das rumänische Autowerk ist Renaults größtes Werk und produziert 350 Tausend Fahrzeuge pro Jahr. Der französische Autohersteller hat vor kurzem Verluste wegen der rumänischen Verkehrsinfrastruktur bekanntgegeben. Wenn die Autobahn Sibiu-Piteşti nicht fertiggebaut wird, so werde Renault 2020 einen wesentlichen Entschluss fassen müssen. Auch die Vertreter von Ford in Craiova haben ihre Unzufriedenheit genüber der Verkehrsinfrastruktur in Rumänien erklärt. Die 8000 Dacia-Mitarbeiter haben die Regierung aufgefordert, den Bau der Autobahn zu finalisieren. Der Vizepräsident der Gewerkschaft Dacia Ion Iordache sagte, die Protestaktionen, könnten sich ausweiten. Ion Iordache dazu:
Unser Ziel, unsere Zukunft ist die Autobahn Piteşti-Sibiu. Mit der Zeit haben wir bemerkt, dass wir von der amtierenden Regierung und von den ehemaligen Regierungen angelogen wurden. Renault hat schon bekanntgegeben, dass es sich 2020 von Dacia zurückziehen werde. Dann wird es zu spät für uns sein.
Der Nationale Gewerkschaftsblock hat am Donnerstag die Regierung aufgefordert, eine Debatte zu organisieren, die zur rapiden Genehmigung des Verkehrsmasterplans führen soll. Dieses soll politische, strategische und finanzielle Lösungen für die Verstärkung einer modernen Verkehrsinfrastruktur beinhalten. Der sozialdemokratische Premier Victor Ponta apellierte an die Dacia-Mitarbeiter, die Proteste aufzugeben, weil Renault seine Produktion in ein anderes Land verlegen kann. Victor Ponta dazu:
Wenn die Mitarbeiter weiter protestieren, wird Renault die Produktion nach Marokko verlegen. Ich weiß ganz genau, was für Löhne sie bei Dacia bekommen, ich weiß ganz genau, was für Projekte wir finanziell unterstützt haben. Ich apelliere an die Gewerkschaftsleiter, mit Vernunft zu handlen. Sie sollen nicht vergessen, dass Dacia auch weitere Möglichkeiten hat. Ich will nicht, dass der Autohersteller, wegen den Steiks und den Gewerkschaften seine Produktion in ein anderes Land verlegt. Wir sollen alle vernünftig handeln.
Die Kopräsidentin der Nationalliberalen Partei Alina Gorghiu beschuldigte Victor Ponta der Reduzierung der Investitionen, Ponta wolle dadurch Haushaltsüberschuss erzielen. Das Verkehrsministerium hat bekanntgegeben, die 120 km lange Autobahn, die 1,6 Milliarden Euro kostet, sei eine Priorität des Verkehrsmasterplans und versichert, diese werde bis 2020 fertiggebaut.