Coronapandemie hat Rumänien fest im Griff
Es ist klar, dass die fünfte Welle Rumänien erreicht hat, räumte Gesundheitsminister Alexandru Rafila ein.
Eugen Coroianu, 10.01.2022, 13:02
Rafila wies darauf hin, dass die Omicron-Variante derzeit zwar nur sporadisch übertragen wird, dass aber davon auszugehen sei, dass es in ein bis zwei Wochen zu einer dauerhaften Übertragung in der Gemeinschaft kommen wird. Rafila erläuterte, dass die Zahl der Fälle von einigen Hundert pro Tag auf einige Tausend angestiegen sei, und auch wenn sich die Lage stabilisiert zu haben scheint, bedeute dies nicht, dass sich die Lage normalisiert habe. „Wir sehen bei uns einen der schnellsten Wachstumstrends in Europa, und ich meine nicht nur die Europäischen Union. Wir sind an zweiter oder dritter Stelle in Europa, wir haben also noch keinen Grund, uns zu entspannen, sondern müssen im Gegenteil äußerst vorsichtig sein. Wir hoffen, dass diese neuen Fälle das Gesundheitssystem nicht gefährden“, so der Minister zu einem Fernsehsender.
Der Verantwortliche wies darauf hin, dass für Patienten eine sehr klare Vorgangsweise eingerichtet worden sei und dass die Testkapazität erhöht werde. So wurden die notwendigen Schritte unternommen, um Hausärzten die rasche Abrechnung von Testleistungen zu ermöglichen, und es wurden 160 ambulante Untersuchungszentren für Patienten mit mittelschweren Formen von COVID-19 vorgesehen. Dabei handelt es sich um bereits existierende Krankenhausbereiche für ambulante Behandlungen, die in der Vergangenheit aber nicht zu diesem Zweck genutzt wurden. Außerdem sollen so bald wie möglich Kriterien zur Verweisung der COVID-Infizierten an diese Zentren entwickelt werden. Die Bürgerinnen und Bürger werden über eine interaktive Karte verfügen, damit sie wissen, wohin sie gehen müssen. Sie wird auch alle Teststellen umfassen, die bei den Hausarztpraxen verfügbar sind. Es sei sehr wichtig, dass Patienten diese Zentren aufsuchen, solange sie sich nicht in einer kritischen Situation befinden“, sagte Gesundheitsminister Rafila. Er kündigte an, dass die rumänischen Behörden Ende dieses Monats über innovative Virostatika verfügen werden, die nur Patienten mit moderaten Formen und Risikofaktoren verabreicht werden sollen. Die Behandlung wird ambulant durchgeführt und muss schon in den ersten Tagen der Erkrankung erfolgen. Der Minister erklärte zudem, dass seiner Meinung nach die Impfung in Rumänien nicht verpflichtend sein sollte, und wies darauf hin, dass mehr für die Aufklärung der Bürger getan werden müsse. Er betonte, dass die Impfung zum jetzigen Zeitpunkt äußerst wichtig ist, um schwere Fälle und Todesfälle zu vermeiden. Die Impfung in Rumänien hinkt trotz allem immer noch nach und die Zahl der Menschen, die täglich ihre erste Dosis erhalten, geht nur in die Tausende. Das Land steht in dieser Hinsicht an vorletzter Stelle in der Europäischen Union, obwohl alle in der EU zugelassenen Impfstoffe vorhanden und einsatzbereit sind.