Corona: Rumänien stellt weiteren Rekord bei der Schutzimpfung auf
Bei der Corona-Schutzimpfung werden in Rumänien in den letzten Tagen immer wieder neue Rekorde aufgestellt. Die Zahl der Erkrankungen und Todesfälle bleibt jedoch weiterhin hoch.
Corina Cristea, 28.10.2021, 19:17
Bei der Corona-Schutzimpfung werden in Rumänien in den letzten Tagen immer wieder neue Rekorde aufgestellt. Die Zahl der Erkrankungen und Todesfälle bleibt jedoch weiterhin hoch.
Angesichts der dramatischen Situation in den Krankenhäusern und der hohen Zahl von COVID-19-Todesfällen lassen sich immer mehr Rumänen impfen. Sicher ist diese Entscheidung auch von der Verschärfung der Corona-Regeln und dem obligatorischen Grünen Pass beeinflusst. Am Ende eines jeden der letzten Tage haben sich rund hundert Tausend Menschen mit der ersten Dosis impfen lassen. Am Mittwoch waren es sogar über 110.000, wobei die Menschen, die eine zweite Dosis oder eine Auffrischung erhalten haben, nicht hinzugerechnet wurden.
Rein hypothetisch, könnte bei der derzeitigen Impfrate, bis Jahresende eine Impfquote von 70 % der Bevölkerung über 12 Jahren erreicht werden. Dies erklärte der Koordinator der nationalen Kampagne, Militärarzt Valeriu Gheorghiță. Das bedeutet, dass bis Ende des Jahres in Rumänien mehr als 11,8 Millionen Menschen mit mindestens einer Dosis geimpft sein könnten. Derzeit sind es etwa 6,8 Millionen. Eine plausible Aussicht, wenn man bedenkt, dass sich die Impfungen in letzter Zeit beschleunigt haben, nachdem Rumänien bei gerade einmal 30 % Impfbeteiligung stagniert hatte. Dies ist auch notwendig, da beispielsweise in der vergangenen Woche in Rumänien mehr als 70 % der Corona-Infektionen und 90 % der damit verbundenen Todesfälle auf ungeimpfte Menschen entfielen, wie aus einem Bericht des nationalen Instituts für Volksgesundheit hervorgeht.
Um den Zugang zur Impfung zu erleichtern, werden Impfmarathons organisiert, bei denen die Impfzentren mehrere Tage lang rund um die Uhr geöffnet sind und in entlegenen Gebieten werden mobile Impf-Teams entsendet. In der zentral-rumänischen Stadt Alba-Iulia findet etwa, ein Impfmarathon in der Sporthalle eines Gymnasiums stattfindet. Geimpft wird nur nachts, während der Wartezeit, nach der Impfung, werden die Jugendlichen mit Club-Musik und Lichtspielen unterhalten. Die Impfkampagne wird auch von Hausärzten unterstützt, an die sich jetzt viele Rumänen wenden, um sich impfen zu lassen.
Zahlreiche Behörden und Privatunternehmen bieten darüber hinaus ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit an sich kostenlos testen zu lassen. In Slobozia, im Süden des Landes, können sich alle Einwohner der Gemeinde testen lassen, und in Sibiu (Hermannstadt) testet die Lucian-Blaga-Universität sowohl Mitarbeiter als auch Studenten kostenlos. In Sibiu ernannte der Präfekt den Priester Constantin Necula zum Berater des Notfallkomitees des Kreises. Der bekannte Priester, der sich mit besonderer Hingabe für Kranke einsetzt und selbst von Covid-19 genesen ist, sagte, er werde Ärzten und Behörden helfen und die Entscheidung der rumänisch-orthodoxen Kirche respektieren, jedem Gemeindemitglied zu raten, ärztlichen Rat einzuholen.