Corona: Impfmarathons werden fortgesetzt
Die am vergangenen Wochenende in Rumänien organisierten Impfmarathons waren ein Erfolg.
Ştefan Stoica, 10.05.2021, 13:51
Bis Sonntagabend wurde mehr als 6 Millionen Corona-Impfungen in Rumänien verabreicht, teilen die Behörden in Bukarest mit. Am vergangenen Wochenende wurden täglich mehr als 100.000 Menschen geimpft. Die hohe Gesamtzahl ist zum Teil auf dem dreitägigen Marathon zurückzuführen, der nach Angaben des Gesundheitsministeriums ein Erfolg war. Inzwischen sind über als 3,6 Millionen Menschen in Rumänien mit mindestens einer Dosis geimpft. Dennoch ist nicht sicher, ob die Behörden das Ziel von 5 Millionen Geimpften bis zum 1. Juni erreichen können, wenn weitere Lockerungen der Corona-Einschränkungen in Kraft treten sollen. Laut der Gesundheitsministerin Ioana Mihăilă, könnte diese Schwelle bis Mitte des nächsten Monats erreicht werden. Sie appellierte erneut an die Hausärzte, sich der Nationalen Impfkampagne anzuschließen. Bislang wurden in den Hausarzt-Praxen knapp über 3.500 Impfstoffe verabreicht. Sehr gefragt sind die Drive-in-Impfzentren und die Impfveranstaltungen, auf denen ohne vorherigen Termin geimpft wird. Rund 1.200 Freiwillige — Ärzte, Krankenschwestern, Assistenzärzte und Studenten – nahmen an dem Marathon in der Hauptstadt teil. Auch namhafte Ärzte waren daran beteiligt, wie der Kinderarzt Mihai Craiu, der eines der beiden Impfzentren leitete. Die Menschen ließen sich hauptsächlich aus zwei Gründen impfen, sagt Mihai Craiu:
„Von dem, was mir die Menschen gesagt haben, geht hervor, dass sie zum einen hoffen, dass die Antikörper, die sie in Folge dieser Impfung erwerben, ihnen die Möglichkeit und den Seelenfrieden bringen, wieder mit ihren Familien zusammenzukommen. Viele Senioren sagten mir mit Tränen in den Augen, dass sie ihre Kinder, ihre Enkelkinder nicht sehen können, weil sie vor einer Erkrankung Angst haben. Sie konnten auch nicht zu ihren Kindern reisen, denn sie hätten die PCR-Tests aus der eigenen Tasche bezahlen müssen und das ist recht viel für eine durchschnittliche Rente in Rumänien. Zum anderen ließen sich viele Jugendlich, Teenager, die mit ihren Eltern kamen und die ihre schriftliche Einwilligung dafür gaben, impfen. Sie sagten: Wir wollen wieder in Ferien-Camps, wir wollen reisen, wir wollen in den Park gehen und gemeinsam lachen, all dies, was im letzten Jahr nicht möglich war.“
Die Walk-in-Impfzentren, also ohne vorherige Programmierung, sind nun im ganzen Land geöffnet. Demnächst sollen weitere Drive-In-Impfstellen eröffnet werden und auch andere Impfmarathon-Veranstaltungen sind geplant. In der südrumänischen Stadt Craiova wurde ein solcher Marathon, der 8 Tage andauern wird, am Montag eröffnet. Ähnliche Veranstaltungen werden Ende dieser Woche in den Städten Iaşi, Cluj-Napoca, Târgu Mureș, Constanța, Petroșani und Ploiesti stattfinden. Einer der Initiatoren des Ersten in Rumänien organisierten Impfmarathons in der westrumänischen Stadt Timișoara, der Arzt Dorel Săndesc, kündigte an, dass die Menschen, die zur Zweitimpfung kommen werden, sich auch einem ganzheitlichen Gesundheitsscreening werden unterziehen können.