Bukarester Taxifahrer protestierten gegen Uber
Hunderte Taxifahrer haben am Mittwoch vor dem Sitz der Regierung in Bukarest gegen die unlautere Konkurrenz nicht zugelassener Fahrdienste wie Uber protestiert.
Mihai Pelin, 21.12.2017, 16:47
Die Fahrer, die zu Dutzenden auf dem Platz vor dem Hauptquartier parkten, verlangen im Grunde genommen wirksamere Vorschriften und Kontrollen gegen nicht zugelassene Fahrer im Personenverkehr. Anders als die registrierten Taxifahrer würden Uber-Chauffeure beispielsweise keine Lizenzen bezahlen — und das sei unlautere Konkurrenz. Der Branchenverband COTAR habe vergeblich bei der Regierung vorgesprochen — es gab keine Garantie, dass der Rechtsrahmen im Sinne ihrer Forderungen geändert wird. Deshalb überlege man sich nun, auch andere Formen des Protests, sagt Verbandschef Vasile Ştefănescu: „Jedes Auto hat vier Räder und mit Verlaub – wir wissen, was wir zu tun haben. Wir haben eine Genehmigung zur Demonstration auf dem Platz hier, aber es gibt ja auch Straßen, auf denen wir uns bewegen können: wer weiß, wie viele von uns an den Feiertagen zuhause bleiben werden“, sagt Vasile Ştefănescu — hinter seiner Aussage verbirgt sich die kaum verschleierte Drohung, den Verkehr an den Feiertagen lahmzulegen.
Am Dienstag hatte die Stadtverwaltung in Bukarest Maßnahmen angekündigt, durch die die Taxipiraterie bekämpft werden soll, doch — so der Branchenverband COTAR — sei unlautere Konkurrenz in anderen Städten davon unberührt. Die Transportbranche, zu der 110 Tausend Unternehmen und Selbstständige gehören, erwirtschaftet 4,7% des BIP. Allerdings sollen noch viel mehr Personen auch schwarz arbeiten — allein für Uber arbeiten in Bukarest 10.000 Fahrer, so der Verband.
Inzwischen hat der Gerichtshof der EU in Luxemburg bescheinigt, dass der aus den USA stammende Mitfahrdienst als Verkehrsdienstleistung einzustufen sei und damit wie das Taxigewerbe reguliert werden könnte. In Rumänien arbeitet Uber seit drei Jahren und hat fast eine halbe Million Kunden, davon 350.000 in Bukarest.