Bukarest: Treffen der Diaspora-Minister
Rumänien, das die EU-Ratspräsidenschaft innehat, organisiert erstmals ein Treffen der Diasorazuständigen
Leyla Cheamil, 19.03.2019, 14:40
Mehrere Millionen Rumänen haben seit der Antikommunistischen Revolution von 1989 das Land verlassen, einige zum Lernen, Arbeiten, um sich vorübergehend oder dauerhaft im Ausland niederzulassen. In Italien und Spanien gibt es die größten rumänischen Gemeinden, die meissten Landsleute gingen für besser bezahlte Arbeitsplätze dorthin. Andere Länder, in denen Rumänen aus politischen oder sozialen Gründen auswanderten sind Deutschland, Großbritannien, Österreich, Frankreich, Belgien, die nördlichen Länder und die Vereinigten Staaten. Auch die arabische Welt ist für einige von ihnen eine attraktive Option. Deshalb hat Rumänien während der turnusmässigen Präsidentschaft der Europäischen Union die Diaspora auf die Tagesordnung der europäischen Debatte gesetzt.
Am Montag kamen also in Bukarest die EU-Minister und die für Diaspora-Politik zuständigen Staatssekretäre zusammen. Vertreter aus 17 Mitgliedstaaten haben erörtert, wie europäische Länder Beziehungen zur wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenarbeit mit der Diaspora aufbauen. Auch sprachen sie über Initiativen zur Unterstützung ihrer sprachlichen und kulturellen Entwicklung sowie politische Maßnahmen, die zu einer raschen Integration der Mitglieder der Diasporagemeinschaften geführt haben. Diskutiert wurden insbesondere über die Freizügigkeit von Arbeit, Migration und Integration, Menschenhandel und Strategien zur Unterstützung des Rückkehrprozesses in die Herkunftsländer. Vor diesem Hintergrund sagte Natalia Intotero, die Ministerin für Auslandsrumänen: „Wir haben Diskussionen über den Austausch bewährter Verfahren und Projekte geführt, um die Aufrechterhaltung der nationalen Identität jedes Landes für seine Diaspora weiterhin zu unterstützen. Ich habe festgestellt, dass die meisten Mitgliedstaaten an der Entwicklung von Strategien und Programmen zur Unterstützung der Heimkehr für diejenigen, die dies wünschen interessiert sind. „
Auf dem informellen Treffen in Bukarest forderte der rumänische Delegierte für europäische Angelegenheiten, George Ciamba, dass die Rechte und Interessen aller Bürger, unabhängig davon, wo sie leben, studieren, arbeiten oder mitwirken, eine Priorität für die Regierungen der Mitgliedstaaten darstellen sollten. Er erinnerte daran, dass es der rumänischen EU-Ratspräsidentschaft gelungen ist, mit dem Europäischen Parlament ein Interimsabkommen zu erreichen, über die Gründung der Europäischen Arbeitsbehörde, einer Institution zur Unterstützung der Mitgliedstaaten bei der Anwendung von EU-Rechtsakten auf dem Gebiet der Mobilität der Arbeitskräfte und der Koordinierung der sozialen Sicherheit.