BNR geht gegen Inflation vor
Die rumänische Zentralbank BNR hat am Dienstag beschlossen, die Zinsen wieder anzuheben.
Daniela Budu, 10.11.2021, 15:55
Erhöht wurden sowohl der geldpolitische Zinssatz als auch der Zinssatz, zu dem die Banken sich noch Geld von der Zentralbank leihen können. Ziel ist es, die galoppierende Inflation unter Kontrolle zu halten. Der Leitzins wurde von 1,5 % auf 1,75 % pro Jahr angehoben, nachdem die Zentralbank bereits vor einem Monat eine ähnliche Maßnahme traf. Analysten hatten diesmal mit einem Anstieg gerechnet, zumal andere Zentralbanken in der Region kürzlich ähnliche Entscheidungen getroffen haben. In der Mitteilung der BNR heißt es, die auf das laufende Jahr hochgerechnete Inflation sei weiter gestiegen und liege weiterhin deutlich über 3,5 %, die sich die Bank als Obergrenze im Zielkorridors gesetzt hat. Die Lage sei auf einen erheblichen Anstieg der Gas- und Strompreise im Juli sowie auf den anhaltenden Anstieg der Kraftstoffpreise und einen deutlichen Anstieg der Gemüsepreise im September zurückzuführen. Es wird erwartet, dass die jährliche Inflationsrate ihren Aufwärtstrend bis Mitte nächsten Jahres beibehält, vor allem aufgrund des Anstiegs der Energiepreise in den letzten drei Monaten, der auch für das erste Quartal 2022 erwartet wird, im Zusammenhang mit dem starken Anstieg der internationalen Preise. Der Wirtschaftsanalytiker Adrian Codîrlașu erklärte gegenüber Radio Rumänien, dass der Preisanstieg auch eine globale Folge der Tatsache ist, dass viele Länder keine umweltbelastende Energie mehr nutzen wollen, und dass sich dieser Trend langfristig fortsetzen wird: „Auch in Zukunft dürften diese Preise volatil bleiben. Sie werden – mit Ausnahme von Erdöl – nicht wesentlich über das derzeitige Niveau hinaus ansteigen, aber sie werden sehr unbeständig bleiben, da die Energiesysteme umgestaltet werden, um den neuen Umweltvorschriften zu entsprechen“, meint der Experte. Bei diesem Preisschock ist zu berücksichtigen, dass der Preis jeder Ware oder Dienstleistung beim Verbraucher durch mindestens eines der Energieprodukte beeinflusst wird. Es kommt also zu einem Zweitrundeneffekt, d. h. zu einem Anstieg der Inflation durch die Weitergabe der Preise für diese Energieprodukte an alle Waren und Dienstleistungen im Warenkorb, erklärt der Experte.
Nach Angaben der Zentralbank in Bukarest dürfte die Inflation relativ schnell auf unter 3,5 % im dritten Quartal 2023 sinken. Das Nationale Institut für Statistik berichtet jedoch, dass die 12 Monate Inflationsrate im Oktober 2021 auf 7,9 % gestiegen ist – im September lag sie noch bei 6,3 %. Strom, Erdgas, Kraftstoff und Speiseöl seien im vergangenen Jahr am stärksten gestiegen, außerdem ist der Oktober der erste Monat, in dem die Preise im Vergleich zum Vorjahresmonat nicht gesunken sind.
(Daniela Budu)
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