Bilaterales Forum: Japanische Unternehmen wollen in Rumänien investieren
Große japanische Unternehmen haben im Rahmen eines offiziellen Besuchs in Bukarest ihr Interesse an Investitionen in Rumänien bekundet. Diese sollen in Bereichen wie der Verkehrsinfrastruktur, Energie und Digitalisierung getätigt werden.
Daniela Budu, 06.11.2024, 12:37
Ministerpräsident Marcel Ciolacu hat am Dienstag eine Delegation japanischer Investoren empfangen. Diese stammten aus Bereichen wie der Energie, Technologie, Industrie, Infrastruktur und Bankwesen. Geleitet wurde die Delegation vom japanischen Vizeminister für Wirtschaft, Handel und Industrie, Shinji Takeuchi.
Laut einer Pressemitteilung der Regierung würdigte der Ministerpräsident das Niveau der bilateralen Beziehungen. Als Grundlage dafür diene die strategische Partnerschaft zwischen den beiden Ländern. Die Rolle Rumäniens als Stabilitätsfaktor in Europa und in der Region sei gute Werbung für das Land als Ziel für Investoren, so Ciolacu.
Er sprach auch von Investitionen in neue Technologien, durch die Rumänien zum technologischen Hub in Mittel- und Südosteuropa werden könnte. Außerdem sei das Land an einer Entwicklung des Schwarzmeer-Hafens Constanța interessiert, hieß es.
Die japanische Delegation bestätigte ihr Interesse an einer verstärkten finanziellen Unterstützung für rumänische Projekte in den genannten Sparten. „Die Investitionsmöglichkeiten in Rumänien sind besonders wichtig und bieten neue Perspektiven für die Entwicklung unserer bilateralen Beziehungen“, so der stellvertretende japanische Minister.
Am Montag hatte zum ersten Mal ein Energie-Forum der beiden Länder stattgefunden. Unter anderem unterzeichnete Energieminister Sebastian Burduja ein Memorandum mit der japanischen Firma Itochu. Dieses betrifft das Projekt eines Wasser-Kraftwerks im Landkreis Klausenburg. Das Kraftwerk Tarniţa-Lăpuşteşti sei von strategischer Bedeutung für das Gleichgewicht des nationalen Energiesystems, so der Minister.
Außerdem arbeiten Rumäniens staatliche Elektrizitätsgesellschaft und Panasonic an einem gemeinsamen Photovoltaik-Projekt. Hier soll ein komplexes System aus Solarmodulen, Batteriespeichern und grünem Wasserstoff entstehen. Burduja sprach von einem symbolischen Schritt des grünen Übergangs im Energiesektor. Darüber hinaus werde Japan das rumänische zivile Nuklearprogramm unterstüten, versicherte der Energieminister. Bei den Treffen mit japanischen Geschäftsleuten kam ferner eine mögliche Zusammenarbeit bei der Produktion von blauem Ammoniak zur Sprache. Rumänien könne dank seiner Partnerschaften zum regionalen Marktführer in Sachen erneuerbare Energien aufsteigen, so Burduja.