Bergleute im Jiu-Tal legen Arbeit nieder
Im Jiu-Tal, einem der großen Kohlenbecken Rumäniens, schwelt der Konflikt zwischen Grubenarbeitern und der Führung der Bergwerke.
Bogdan Matei, 05.01.2017, 17:04
Die Bergleute der Grube Lupeni habe die Arbeit spontan niedergelegt. Der Energiekonzern Hunedoara, dem das Bergwerk gehört, befindet sich in einer Krise und ist offenbar außerstande, die notwendigen Arbeitsbedingungen vor Ort zu schaffen. Die Bergleute sind verunsichert, sie wissen nicht, was auf sie zukommt und verlangen Klarheit – entweder macht die Grube weiter, oder sie schließt: Die halten uns ständig hin und lügen uns an – dass sie Insolvenz anmelden oder uns Präamien auszahlen. So kann es nicht weitergehen. Wir sind gedemütigt. Wenn es nicht weitergeht, gehen wir eben nach Hause. Wir werden ja nicht die ersten und auch nicht die letzten sein, die ihren Job verlieren. Aber wir wollen endlich klar wissen, was Sache ist.
Die Streikenden verlangen den Rücktritt der gegenwärtigen Betriebsführung, die sie für unfähig halten. Sie sind besonders mit dem stellvertretenden Betriebsleiter unzufrieden – er war bis letzten Herbst Gewerkschaftsleiter und soll jetzt nach Angaben der Grubenarbeiter versucht haben, sie einzuschüchtern. Er habe ihnen mir der Kpndigung gedroht, sollten sie die Arbeit nicht wieder aufnehmen.
Die Europäische Kommission hat inzwischen eine Hilfe von 100 Millionen Euro genehmigt, die der rumänische Staat dem Konzern Hunedoara zur Schließung der Bergwerke Lupeni und Lonea geben will. Mehr als die Hälfte des Betrags soll auf Abfertigungen und Umschulungen für die Bergleute sowie für die Umweltsanierung entfallen.
Die Schließungen sind nur die vorerst letzte Episode im langen Todeskampf des rumänische Bergbaus. Im Kommunismus wurde die Branche aus pragmatischen und ideologischen Gründen priviliegiert – sie versorgte eine ressoucenintensive Industrie mit Energie. Nach der Wende wurden Bergwerke konsequent geschlossen – die Branche war umweltverschmutzend und arbeitete mit Verlust.