Bahnangestellte legen Arbeit nieder
Die Probleme der rumänischen Bahngesellschaft gehen auch nach der Finanz-und Wirtschaftskrise weiter. Am Mittwoch fanden die ersten Proteste der Bahn-Angestellten in diesem Jahr statt.
Valentin Țigău, 23.04.2014, 16:00
Ein Teil der Angestellten der staatlichen Rumänischen Bahngesellschaft CFR hat am Mittwochmorgen die Arbeit niedergelegt. Zwei Stunden lang war der Verkehr von Hunderten von Personen-und Güterzügen blockiert. Laut den Gewerkschaftlern kam die Protestaktion infolge der gescheiterten Tarifverhandlungen. Der Protest der Bahn-Angestellten ist der erste in diesem Jahr. Tausende Reisende mussten auf Bahnhöfen warten oder andere Transportmittel finden. Der Gewerkschaftsleiter Gheorghe Frăţică erklärte, der Protest sei eine Warnung für die Leitung der Rumänischen Bahngesellschaft und des Transportministeriums. Ziel sei die Unterzeichnung der Tarifverträge.
In den letzten sechs Jahren hätten die Bahn-Angestellten über 30 % ihren Einkommen und weitere Rechte verloren. Wir hoffen eine Einigung zu erzielen, um nicht gezwungen zu werden einen Arbeitskonflikt zu starten“, erklärte Gheorghe Frăţică. Das sei eine Möglichkeit und man könnte auch radikale Protest-Massnahmen treffen. Die Bahn-Gewerkschaft-Föderationen hatten schon am 15. April mit dem Streik beginnend mit dem 23. April gedroht, sollten bis dann die neuen Tarifverträge nicht unterzeichnet werden.
Die Gewerkschaftler sind mit den Löhnen unzufrieden. Zudem konnten bis jetzt die Bahn-Angestellten kostenlos mit der Bahn fahren. Dieses Recht soll gestrichen werden. Weiter sollen laut dem Darlehens-Abkommen mit dem IWF bis Ende des Jahres 2500 Angestellte der Gütersparte entlassen werden. Die Personensparte der Rumänischen Bahngesellschaft CFR erklärte in einem Presse-Kommunique, die Gesellschafts-Leitung hätte bei den Verhandlungen einen durchschnittlichen Lohnanstieg von 4 % angeboten. Es sollen zudem keine kollektive Entlassungen unternommen werden. Die Gewerkschaftler hatten eine Lohnerhöhung von 10 % gefordert.
Die Rumänische Bahngesellschaft hat etwa 15.000 Kilometer Gleise unter ihrer Verwaltung. Laut Experten ist die Zahl der Angestellten — 28.000 — zu hoch. Letztes Jahr ist der Versuch die Gütersparte der Bahngesellschaft zu privatisieren, gescheitert. Laut dem Regierungsprogramm, möchte die Exekutive in Bukarest diesen Bereich, durch profesionelles Management und durch die Privatisierung mit einem strategischen Investor, revitalisieren. Dieser Prozess soll im Mai 2015 beendet werden.