AWACS: luftgestütztes Frühwarn- und Kontrollsystem der Nato einsatzfähig in Rumänien
Flugzeuge mit modernster Ausrüstung, darunter drei aus deutschen Beständen, werden im Rahmen der NATO-Reaktionsstreitmacht Aufklärungs- und Überwachungsflüge über Rumänien durchführen.
Ştefan Stoica, 18.01.2023, 13:43
Die schwerste Sicherheitskrise seit Jahrzehnten, die durch den russischen Einmarsch in der Ukraine an den Ostgrenzen ausgelöst wurde, hat das Nordatlantische Bündnis gezwungen, rasch einen Prozess zur Stärkung seiner Ostflanke einzuleiten, zu der auch Rumänien gehört. Derzeit befinden sich rund 5 000 alliierte Soldaten im Land und die multinationalen Truppen der sogenannten NATO Response Force (auf deutsch: NATO-Reaktionsstreitmacht), die bereits vor dem Konflikt bestanden, wurden in eine NATO-Kampfgruppe umgewandelt, wobei Frankreich die Rolle der Rahmen-Nation übernahm.
Der Prozess der Stärkung der Ostflanke ist damit nicht abgeschlossen. Da Russlands völkerrechtswidrige Krieg in der Ukraine weiterhin den Frieden und die Sicherheit in Europa bedroht, sollte es keinen Zweifel an der Entschlossenheit der NATO geben, jeden Zentimeter des Bündnisgebiets zu schützen und zu verteidigen“, betonte das Bündnis kürzlich in einer Erklärung, in der die Entsendung von drei Überwachungsflugzeugen nach Rumänien angekündigt wurde. Dies erfolgt im Rahmen des sogenannten Airborne Early Warning and Control System (kurz: AWACS, auf deutsch luftgestütztes Frühwarn- und Überwachungssystem). Die Flugzeuge, die ständig in Deutschland stationiert sind, wurden zusammen mit 180 militärischen Spezialkräften auf einen Luftwaffenstützpunkt in der Nähe von Bukarest verlegt. Sie werden Aufklärungs- und Überwachungsmissionen im östlichen Raum der Allianz durchführen. Die Flugzeuge sind mit modernster Ausrüstung ausgestattet und können andere Flugzeuge auf einer Entfernung von über 400 Kilometern orten und identifizieren. Sie sind nicht bewaffnet und werden als luftgestützter Gefechtsstände eingesetzt. General Daniel Petrescu, Chef des rumänischen Generalstabs, sprach über die Bedeutung der Mission:
Seit Februar 2022 führen AWACS-Flugzeuge regelmäßig Patrouillenflüge in Osteuropa und im Ostseeraum durch. Die gemeinsamen Missionen, die hier durchgeführt werden sollen, werden auch einen Mehrwert im Hinblick auf einen stärkeren Zusammenhalt zwischen dem rumänischen Personal und der 14. NATO-Überwachungsflotte sowie im Hinblick auf die Interoperabilität bringen.“
Der AWACS Einsatz der Bundeswehr in Rumänien ist ein wichtiges Signal der transatlantischen und europäischen Solidarität“, sagte dazu auch Peer Gebauer, der deutsche Botschafter in Bukarest. Die Leitung dieses Einsatzes durch den deutschen Brigadegeneral Stefan Neumann und das große deutsche Kontingent an teilnehmenden Soldaten zeigt einmal mehr, dass wir an der Seite unserer rumänischen Partner stehen“, so Gebauer. Mit Hilfe von Aufklärungsflugzeugen, führte der deutsche Diplomat weiter aus, werde ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der Südostflanke und zur Unterstützung des Frühwarnsystems der NATO geleistet.
Brigadegeneral Stefan Neumann zeigte sich indessen beeindruckt von der professionellen und flexiblen Unterstützung dieser Mission durch die rumänischen Streitkräfte, die seiner Meinung nach ein Beweis für die gute Arbeit der NATO ist. Mit Hilfe des luftgestützten Frühwarn- und Kontrollsystems verfügt die NATO über eine starke und flexible Fähigkeit zur Luft und Seeüberwachung“, sagte der deutsche General.