Außenministertreffen: Rumänien fordert verstärkte Nato-Präsenz in Osteuropa
Rumänien, EU- und NATO-Mitglied, unterstützt weitere Sanktionen gegen Russland, aufgrund der Lage in der Ukraine. Die Stellung Rumäniens wurde durch den rumänischen Außenminister Titus Corlăţean während seines Washingtonbesuches zur Sprache gebracht.
Florentin Căpitănescu, 30.04.2014, 15:05
Rumänien und die Vereinigten Staaten pflegen enge politische und militärische Beziehungen, schlussfolgerten die Analysten. Die Behörden in Bukarest betrachten die Sicherheit, die durch die strategische bilaterale Partnerschaft, durch die militärische Zusammenarbeit im Irak und Afghansistan oder durch die Anwesenheit der Elemente des amerikanischen Antirakentensystem in Rumänien gepflegt wird, als wesentlich. Das Thema Sicherheit wurde auch von dem rumänischen Außenminister Titus Corlăţean beim Treffen mit seinem US-Gegenüber John Kerry angegangen. Es ging um die Lage in der Ukraine. Corlăţean hob sowohl bei dem Treffen als auch bei der Konferenz des Atlantischen Rates hervor, Bukarest unterstütze die Sanktionen gegen Russland. Titus Corlăţean dazu:
„Unsere Stellung war konstant und immer deutlich. Im Rahmen der Debatten auf europäischer Ebene haben wir der Russischen Föderation Signale gegeben, die von Moskau falsch verstanden wurden. Leider gibt es keinen Anlass, weiter zu überlegen. Wir müssen die Glaubwürdigkeit der EU bewahren und zusätzliche Sanktionen verhängen.“
Die Sanktionen des Westens müssten obligatorisch von seiner kräftigen militärischen Präsenz in Osteuropa begleitet werden. Titus Corlăţean dazu:
„Eine NATO-Präsenz an der Ostflanke ist unbedingt notwendig. Es geht besonders um Rumänien, Polen und die baltischen Staaten. Wir haben eine permanente Anwesenheit der NATO und zwar Luft- und Seekrafträfte sowie Bodentruppen gefordert. In unserem Fall wollen wir eine ständige Präsenz im Schwarzen Meer.“
Kanada hat schon bekanntgegeben, es werde sechs Flugmaschinen schicken, die in Rumänien stationieren sollen. Die Teilnehmer an der Konferenz in Washington haben beschlossen, die USA und die EU müssen die Haushälter für Verteidigung erhöhen. Weitere Schritte seien die energetische Unabhängigkeit der EU-Staaten gegenüber Russland und die Verstärkung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Europa und den USA.