Außenhandelsbilanz auch für Agrarprodukte im Minus
In den ersten neun Monaten haben Agrar- und Lebensmittelexporte zwar zugenommen – doch die Einfuhren stiegen schneller. Rumänien vermeldet dementsprechend im besagten Zeitraum weiterhin ein Außenhandelsdefizit.
Corina Cristea, 19.12.2016, 17:19
Nach wie vor importiert Rumänien mehr Agrarprodukte und Lebensmittel, als das Land ausführt – das zeigen die vom Landwirtschaftsministerium vorgelegten Daten. In den ersten neun Monaten stiegen die Exporte um fast drei Prozent, doch die Importe nahmen um mehr als neun Prozent zu. Die EU bleibt der wichtigste Handelspartner im Agrarhandel. Rumänien importiert aus EU-Staaten frisches und tiefgefrorenes Schweinefleisch, Backwaren, Weizen, Zucker und Kaffee. Umgekehrt exportiert Rumänien vor allem Getreide – allein die Einnahmen aus dem Verkauf von 5,2 Millionen Tonnen Weizen und Mengkorn, einem Gemisch von Weizen und Gerste lagen bei 862 Millionen Euro. Zigarren belegen den zweiten Platz, auf Platz drei liegt Getreidesaatgut – Raps, Mais, Sonnenblumen und Gerste.
Nach einem Bericht des Marktforschungsunternehmen KeysFin blüht dafür der rumänische Onlinehandel. In diesem Jahr sollen die Umsätze die Schwelle von sechs Milliarden Lei durchbrechen – das sind 1,4 Milliarden Euro. Das entspricht laut KeysFin einer Vervierfachung seit 2011. Die Zahl der Onlinehändler verdoppelte sich in diesem Zeitraum auf 5300. Die Gewinne der Branche stiegen von 10,4 Millionen Euro in 2011 auf 51,7 Millionen Euro in 2015. Für 2016 rechnet KeysFin sogar mit 66,7 Millionen Euro).
Die digitalen Einkaufsmeilen sind besonders beliebt – am Black Friday, dem aus den USA importierten Tag der Sonderrabatte wurden pro Minute 500 Kaufvorgänge über das Internet abgewickelt. Und es geht um keine Bagatellbeträge – aus Ungarn bestellte ein Kunde in einem rumänischen Onlineladen Produkte für 32 Tausend Euro.