Atemwegsinfektionen: Warnung vor Epidemie in Rumänien
In Rumänien hat die Zahl der Atemwegsinfektionen in der dritten Woche in Folge dramatisch zugenommen und den für die letzten Jahre berechneten Durchschnittswert übertroffen. Das Gesundheitsministerium hat einen epidemiologischen Alarm ausgerufen.
Ştefan Stoica, 02.02.2024, 16:35
Das Nationale Institut für öffentliche Gesundheit meldete mehr als 130 000 Fälle von Atemwegsinfektionen in nur einer Woche und mehr als 9 000 Fälle von Grippe. Die Zahl der diagnostizierten Fälle von Atemwegsinfektionen bezieht sich auf die Woche vom 22. bis 28. Januar, und es zeigt sich, dass die Zahl der Erkrankten im Vergleich zum gleichen Zeitraum des letzten Winters um 35 Prozent gestiegen ist. Der Anstieg gegenüber der Vorwoche beträgt 8 Prozent.
Was die Grippefälle betrifft, so ist die Zahl der Erkrankten pro Woche um fast 2 000 gestiegen und liegt damit deutlich über dem Wert derselben Zeit im Vorjahr. Besser sieht es dagegen bei den schweren akuten Atemwegsinfektionen aus, die niedriger als in der Vorwoche ausfielen und auch im Vergleich zum letzten Jahr keine Spitzenwerte erreichten. Die Zahl der durch das Grippevirus verursachten Todesfälle hat nach Angaben des Instituts für öffentliche Gesundheit 50 erreicht. Gesundheitsminister Alexandru Rafila hofft, dass die Krankheitsfälle nicht den Höchststand des letzten Jahres erreichen werden, womit es nicht mehr notwendig wäre, eine Epidemie auszurufen. Wie die Beobachtungen zeigen, sei der Aufwärtstrends begrenzt, und bis Ende Februar würden die Werte wahrscheinlich wieder niedriger sein, sagte Rafila. Außerdem bedeute ein epidemiologischer Alarm keine Einschränkungen für die Bevölkerung, sondern nur, dass das Gesundheitssystem sich auf eine potentiell schlimmere Situation vorbereite.
Dies ist die dritte Woche in Folge, in der die Zunahme der Fälle von Atemwegsinfektionen über dem Durchschnittswert der letzten 5 Jahre liegt. Das nennt man eine epidemische Woche. Es gab bereits zwei solcher Wochen — dies ist die dritte. Die Epidemie ist in keiner Weise anders als im letzten Jahr, es wird keine Einschränkungen im öffentlichen Leben geben; es geht nur darum, das Gesundheitssystem auf eine höhere Zahl von Atemwegsinfektionen vorzubereiten, damit wir den Gesundheitseinrichtungen alle notwendigen Ressourcen zur Verfügung stellen können.“
Zusätzlich zu den Maßnahmen in medizinischen Einrichtungen gibt es vom Gesundheitsministerium auch Empfehlungen für Schulen. Bildungseinrichtungen sollten die notwendigen Hygienematerialien bereitstellen und Eltern ihre Kinder nicht in die Schule schicken, wenn sie Anzeichen einer Atemwegsinfektion zeigen. Für die Allgemeinheit gelten weiterhin die bereits bekannten Empfehlungen: Menschenansammlungen meiden, Hygieneregeln beachten, sich im Krankheitsfall zu Hause isolieren, gegebenenfalls Schutzmasken verwenden. Gefährdete Gruppen wie ältere Menschen wären außerdem gut beraten, sich gegen Grippe impfen zu lassen, so das Gesundheitsministerium.