Atemwegserkrankungen: Höhepunkt der Epidemie um den 10. Februar erwartet
Ärzte in Rumänien erwarten, dass ab dieser Woche der Höhepunkt viraler Atemwegserkrankungen erreicht wird.
Leyla Cheamil, 16.01.2023, 16:20
Rumänien befindet sich in einem epidemiologischen Alarmzustand, da es mit einer besorgniserregend hohen Anzahl von Atemwegsinfektionen konfrontiert ist. Gesundheitsminister Alexandru Rafila hat unlängst erklärt, dass er keine Epidemie ausrufen wolle, weil dies die Wiedereinführung von bestimmten Einschränkungen im öffentlichen Leben“ bedeuten würde, wie sie während der Coronavirus-Pandemie galten. Nach Angaben des Ministers war die Woche vom 26. Dezember bis zum 1. Januar die dritte Epidemiewoche. Die Zahl der Grippe-, Erkältungs- und Lungenentzündungsfälle nimmt zu, so dass immer mehr Erwachsene und Kinder mit Symptomen in die Notaufnahmen der Krankenhäuser kommen.
Ab dieser Woche könnte die Welle der Atemwegsinfektionen ihren Höhepunkt erreichen, da sich diese Fälle rasch vermehren. Experten gehen davon aus, dass die meisten Erkrankungen bis zum 10. Februar gemeldet werden und dann abklingen könnten. Die neuesten Daten des Gesundheitsministeriums zeigen, dass in der ersten Woche dieses Jahres mehr als 100 000 Atemwegsinfektionen — Erkältungen, Grippe und Lungenentzündungen — von Ärzten festgestellt wurden. Die Zahl ist deutlich höher als jene des Vorjahres und fast doppelt so hoch wie vor der Pandemie. In den letzten Tagen wurden auch mehrere Fälle von Mehrfachinfektionen mit Influenza- und Coronaviren bestätigt, und Ärzte sagen, dass das Risiko von lebensgefährlichen Komplikationen in solchen Fällen höher sei als bei einer reinen Grippeerkrankung.
Fachmediziner sagen jedoch, dass die Wahrscheinlichkeit einer Mehrfachinfektion recht gering sei. Ihrer Ansicht nach sollte das Hauptaugenmerk darauf liegen, die Übertragung von Viren im Allgemeinen zu begrenzen, auch von saisonalen Viren, die als weniger gefährlich gelten. Ärzte und Behörden weisen darauf hin, dass die während der Pandemie ergriffenen Schutzmaßnahmen die Übertragung von Atemwegsviren wirksam eindämmen; daher sei es für die Bevölkerung ratsam, an belebten Orten wieder Masken zu tragen, wenn sich das Aufsuchen solcher Orte nicht vermeiden lässt, und eine strenge Hygiene der Hände einzuhalten.
Auch der Nationale Verband für Familienmedizin rät der Bevölkerung, im Krankheitsfall einen Arzt aufzusuchen und die Selbstmedikation zu vermeiden. Der Fachverband weist darauf hin, dass antivirale Medikamente nur auf ärztliche Verschreibung erhältlich sind und dass die Behandlung einer Krankheit auf den in einem Medikament enthaltenen Wirkstoffen und der Dosierung und nicht auf der handelsüblichen Bezeichnung einer Arznei beruht“. Die Ärzte warnen, dass die Behandlung einer Erkrankung nicht allgemeingültig“ ist, sondern auf jeden einzelnen Patienten je nach Alter, Virustyp und Begleiterkrankungen zugeschnitten werden muss. Nur die Einhaltung dieser Grundsätze könne zu einer schnellen Heilung und Genesung führen und helfen, Komplikationen zu vermeiden, so die Fachärzte für Familienmedizin.