Arbeitsverträge ausgesetzt
Die rumänische Regierung und die Zentralbank haben neue wirtschaftliche und finanzielle Maßnahmen ergriffen, um die gegenwärtige Krise zu überwinden.
Eugen Coroianu, 23.03.2020, 15:03
Im Zusammenhang mit der Coronavirus-Epidemie ist die Anzahl der ausgesetzten Arbeitsverträge in Rumänien auf rund 250.000 gestiegen. Das sagte die zuständige Ministerin Violeta Alexandru – sie betonte, dass die Exekutive bereit sei, neue Maßnahmen entsprechend der Entwicklung der Situation zu ergreifen. Die Zahl dieser Arbeitsverträge habe um 50.000 in nur ein paar Tagen zugenommen, aber die Arbeitsministerin erwarte keine weitere radikale Entwicklung, nachdem die Regierung die Entscheidung getroffen hatte, dass während des Notstands die Mitarbeiter, deren Verträge vorübergehend ausgesetzt sind, 75% ihres Gehalts von der Arbeitslosenversicherung erhalten können. Violeta Alexandru versicherte, dass jede Art von geforderter Unterstützung geprüft werde, damit Branchen, die noch mehr Hilfe benötigen, diese auch bekommen können. Nach Angaben der Arbeitsinspektion lag die Zahl der aktiven Arbeitnehmer in Rumänien Ende Februar bei 5,6 Millionen. Maßnahmen zur Unterstützung der Märkte beschloss auch die Nationalbank, die in einer geldpolitischen Dringlichkeitssitzung beschloss, den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte von 2,5% auf 2% zu senken. Wir haben dies getan, um mit allen Entscheidungen auf europäischer Ebene und gleichzeitig mit Entscheidungen auf er rumänischen Regierungsebene Schritt zu halten, sagte BNR-Sprecher Dan Suciu. Er betonte, dass das Ziel darin bestehe, die Voraussetzungen für eine bessere Finanzierung der Wirtschaft zu schaffen. Wir glauben auch, dass es netto betrachtet eine finanzielle Entlastung der Unternehmen und der Bevölkerung in Bezug auf die Ratenzahlungen und Kursstabilität geben wird, sagte Suciu. Das Maßnahmenpaket der BNR umfasst auch die Bereitstellung von Liquidität für Kreditinstitute durch den Aufkauf von Staatsanleihen von den Banken, um das reibungslose Funktionieren des Geldmarktes zu gewährleisten. Eine weitere Entscheidung zielt darauf ab, Staatsanleihen in Lei vom Sekundärmarkt zu kaufen, um die strukturelle Liquidität des Bankensystems zu stärken, die ihrerseits zur richtigen Finanzierung der Realwirtschaft und des öffentlichen Sektors beitragen wird. Laut einem Kommuniqué der BNR, könnte sie die Mindestreservequote für Verbindlichkeiten in Lei und Fremdwährung von Kreditinstituten reduzieren, falls die Situation es erfordert. Der Präsident des Fiskalrats, Daniel Dăianu, sagte, dass die Zentralbank Maßnahmen an die aktuellen Bedingungen angepasst hat, im Einklang mit dem, was in anderen Ländern der europäischen Union praktiziert wird. Er wies darauf hin, dass Rumänien und andere Länder außerhalb der Euro-Zone Sonderregelungen mit der Europäischen Zentralbank vereinbaren sollten, die es auch 2009 für einige Staaten gab. Dăianu betonte auch, dass das Bankensystem den rumänischen Staat beim Versuch unterstützen müsste, den Kapitalabfluss zu stoppen.