Appell des Vorsitzenden der Rumänischen Akademie
In voller Weltgesundheitskrise, sollten im öffentlichen Leben Recht und Ordnung herrschen und nicht Poesie“ – fordert der Vorsitzende der Rumänischen Akademie.
Roxana Vasile, 19.03.2020, 14:16
In dieser schwierigen Zeit sehnen wir uns alle auf ermutigende Worte der Weisen oder Erfahrenen. Der Vorsitzende der rumänischen Akademie, der Historiker Ioan-Aurel Pop, schrieb in diesem Sinne auf Facebook: Dieses Unglück hat uns getroffen und wir wissen nicht, was wir tun sollen. Einige klagen und glauben an das Ende der Welt und Nostradamus Wahrsagungen“. Andere geben sich tapfer und erklären sie würden sich nicht fürchten, aber nur wir selbst wissen was in unserem Innersten ist. Die meisten von uns schweigen, sehen sich um und können nicht glauben was passiert. “
Einige Mittel gegen den Pessimismus, der uns unweigerlich heimsucht — sagt Ioan-Aurel Pop — sind nur palliativ: Wir lachen, über Witze und Videos, die in sozialen Netzwerken kursieren, aber es ist nicht unser Lachen, wir trösten uns, dass es nicht die erste Katastrophe ist, die die Menschheit heimsucht, und das, jedes Mal letztendlich das Leben gesiegt hat oder wir denken, dass in all dem Bösen auch Gutes liegt — z. B. die Luft, die wir in Großstädten einatmen, ist sauberere geworden.
Vom schnellen Leben geplagt, vom täglichen rennen erschöpft, aus vorübergehenden Jobs herausgeworfen, manchmal für das hart verdiente Geld gedemütigt, aus Angst in der Fremde zu sterben, nehmen die Rumänen (n.red. Aus der Diaspora) den Weg zurück ins Land“ — schrieb Aurel Pop weiter. Seiner Meinung nach, ist jetzt nicht die Zeit zu klagen, sondern im Gegenteil daran zu denken, dass wir in an Kommunikation, Dialog und Menschlichkeit gewonnen haben.
Ebenso müssen Recht und Ordnung im öffentlichen Leben herrschen. Politiker müssen für alle sprechen, den Menschen zeigen, dass sie das Drama an ihrer Seite durchmachen und Hoffnung mit ihnen teilen. Darüber hinaus müssen sie Führung beweisen und gute Maßnahmen ergreifen. Wenn sie es nicht können oder nicht wissen, dann wird es ernst, denn die Menschen brauchen angemessene Führung. Vielleicht werden wir nach diesem harten Test unser individuelles und soziales Leben ändern, werden wir besser und gerechter, werden wir uns mit ganzem Herzen der Welt und dem Land zuwenden.“ – schließt den Präsidenten der Rumänischen Akademie ab.