Anhaltende Trockenheit verursacht bedeutende Ernteausfälle in Rumänien
In Rumänien herrschen hohe Temperaturen und Trockenheit. Weite Teile des Landes leiden beträchtlich unter der extremen Hitze.
Ştefan Stoica, 30.07.2015, 17:30
Die extrem hohen Temperaturen wirkten sich zum Sommeranfang erbarmungslos auf Rumänien aus. Die Hitzewelle schlug erstmals im Westen des Landes zu, um sich danach allmählich landesweit zu verbreiten. Derzeit herrschen Rekord-Temperaturen insbesondere im Süden und Osten des Landes.
Die Temperaturen erreichen vereinzelt sogar 40 Grad Celsius, was eine ausgeprägte thermische Unbehaglichkeit verursacht. Darüber hinaus steht auch der Hitzeindex sehr hoch, was auch zu einem gewissen Diskomfort führt. Auβerdem wirken sich die nacheinanderfolgenden Hitzewellen sowie der Regenmangel mittel- und langfristig auf die Landwirtschaft aus. Im Süden und Osten des Landes herrscht strenge Dürre. Mehr als 33.000 Hektar landwirtschaftliche Flächen leiden unter dem Mangel an Wasser nur im Landkreis Iasi, im NO des Landes. Die Weizen-, Mais- und Sonnenblumenernten erlitten dabei die schlimmsten Schäden.
Es ist wohl bekannt, dass extreme Wetterphänomene zusammenhängen. Demnach verursachte der letzte Woche gefallene Hagelregen weitere Schäden, die rund 5.000 Hektar betrafen. Andereseits vertrockneten Hunderte Brunnen im Landkreis Olt, im Süden des Landes. Mancherorts schleppt die Feuerwehr Wasser mit speziellen Wasserbehältern. Soll es in den kommenden Tagen nicht regnen, spitzt sich die Lage noch mehr zu, meinen die Fachleute. Vor allem der Süden des Landes soll dann mit groβen Schwierigkeiten konfrontiert werden. Dann ist mit Ernteausfällen und, unvermeidlich, mit Einkommensverluste zu rechnen. Die anhaltende Trockenheit schadet auβerdem auch den künftigen Ernten.
Auch die Donau leidet unter der Dürre. Der Wasserpegel nimmt alarmierend ab. In der Stadt Galati, im SO des Landes, hatte die Donau einen besorgniserregenden Wasserstand erreicht. Da der Wetterbericht auch in den kommenden Tagen hohe Temperaturen voraussagt, hat die zuständige Donaubehörde in Galati die notwendigen Massnahmen eingeleitet, um im Notfall das Flussbett auszubaggern. Die Seemänner wurden darauf hingewiesen, die fahrbare Wasserstrasse nicht zu verlassen. Bei den Donau-Übergangspunkten in Tulcea und Galati warteten die Fahrzeuge mehrere Stunden, um auf die Fähre verladen zu werden. Wegen des geringen Wasserpegels war die komplette Auslastung der Fähre nicht möglich.
Auch im Hafen Corabia ist die Flussfahrt beeinträchtigt. Der Donaupegel ging stark zurück, demzufolge bildeten sich Sandinseln, die den fahrbaren Kanal verengen. Derzeit werden die in den Silos in der Nähe des Hafens gelagerten landwirtschaftlichen Produkte, per LKW bis zur Bahn gefahren, um auf diesem Weg weiterhin befördert zu werden. Die zuständigen Behörden ersuchen das Verkehrsministerium, so schnell wie möglich alle notwendigen Massnahmen zu treffen, um das Donauflussbett auszubaggern. Nur so wäre es möglich, den Hafen der Stadt weiterhin für komerzielle Transporte zu nutzen. Darüber hinaus soll nächstes Jahr auch ein durch EU-Mittel geförderter touristischer Hafen den Betrieb aufnehmen.