Änderungen im rumänischen privaten Rentensystem
Die rumänische Arbeitsministerin Rovana Plumb hat am Montag versichert, die Exekutive werde das System der privaten obligatorischen Renten nicht ändern.
Valentin Țigău, 14.10.2014, 15:07
Rumäniens Arbeitsministerin Rovana Plumb hat am Montag in einer Debatte über die Veränderung des privaten Rentensystems erklärt, die Regierung analysiere zusammen mit den Vertretern der Weltbank das aktuelle rumänische Rentensystem. Die Behörden erkennen die Probleme der staatlichen Renten und meinen, das System sei nicht mehr sustenabel. Rovana Plumb erklärte, das System müsse reformiert werden. Sie fügte hinzu, die Exekutive werde das System der privaten obligatorischen Renten nicht verändern. In diesem Moment arbeite das Kabinett bei der betrieblichen Altersversorgung. Der Berater des Bankpräsidenten Adrian Vasilescu hat die Behörden und die rumänischen Bürger darauf aufmerksam gemacht, dass die Rumänen über die privaten Renten nicht genug informiert wurden. In den letzten Jahren wurden die Auswirkungen der Investitionen aus den privaten Rentenfonds auf makroökonomischer Ebene immer sichtbarer und werden langfristig positive Auswirkungen haben.
Die offiziellen Daten zeigen, dass die Zahl der Angestellten mit Arbeitsverträgen (rund 5.280.000) am Jahresende gleich mit der Zahl der Rentner sein werde. Dies verdankt man der Tatsache, dass keine frühzeitige Eintritte in den Ruhezustand verzeichnet wurden und dass keine Umstrukturierungen besonders in der Gesundheitsbranche und Bildung stattgefunden haben. Das Rentenalter steigt, so dass im Jahre 2030 das Einstiegsalter bei Männer und Frauen gleich sein werde. Studien zufolge muss die Rente 80% des Durchschnittslohns betragen, das bedeutet 1500 Lei. Heute aber ist die Durchschnittsrente 844 Lei.
Bei den Debatten wurde weiter die Idee lansiert, dass die Löhne der Staatsbeamten in den kommenden zwei Jahren um 30% steigen könnten. Victor Ponta, Rumäniens Premierminister, sagte aber, die Priorität der Regierung sei, das Kindergeld für benachteiligte Familien beginnend mit dem 1. November zu erhöhen und das Geld für Nahrungsmittel für institutionalisierte Kinder zu verdoppeln. Das rumänische Sozialversicherungssystem scheint weiterhin kompliziert und variabel zu sein. Im letzten Jahrzehnt wurde das Rentengesetz 70 Mal verändert. Die Fachleute behaupten, es müssen strukturelle Veränderungen durchgeführt werden. Um ein gutes dauerhaftes Rentensystem zu sichern, muss die Arbeitsproduktivität steigen, die aktive Bevölkerung tätig und die Einwanderungspolitik attraktiv sein.