Abgeordnete debattieren über Entlohnung im Bildungssystem
Die Abgeordnetenkammer in Bukarest hat einen neuen Gesetzentwurf zur Entlohnung im Bildungssystem gebilligt. Der rumänsiche Senat hat aber das letzte Wort.
Daniela Budu, 08.11.2017, 17:03
Laut dem neuen Gesetzentwurf werden die Bediensteten des Bildungssystems ab 2018 aus dem Staatshaushalt durch den Haushalt des Bildungsministeriums und nicht durch die Stadtverwaltung, wie heute, bezahlt. Der Gesetzentwurf ist am Dienstag von der Abgeordnetenkammer in Bukarest gebilligt worden. Das Projekt sieht weiter vor, dass diejenige, die ihre Lohnrechte vor dem Gerichtshof gewonnen haben, das Geld etappenweise bekommen werden. Die Frist ist von fünf Jahren. Die Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, die PSD-Abgeordnete Camelia Gavrilă erklärte:
Es geht eigentlich um den Transfer der Entlohnung des Personals des Bildungssystems durch das Bildungsministerium, die Inspektorate und Schuleinheiten. Aus unseren Erfahrungen haben wir bemerkt, dass manchmal die Löhne später gezahlt wurden, dass es Schwierigkeiten gab. Die Ursachen liegen nicht bei uns, sie liegen außerhalb des Bildungssystems.
Die Nationalliberale Partei und die Union für Rumänien haben gegen das Projekt gestimmt. Die liberale Abgeordnete Raluca Turcan hat erklärt, durch diese Demarche verzichte man auf das Prinzip der Autonomie und Dezentralisierung im Bildungssystem. Gleichzeitig verschiebe man das Zahlen der gewonnenen Geldrechte. Raluca Turcan dazu:
Praktisch werden die Bürgermeister und die Zuständigen für die Bildungsinfrastruktur auf dem Niveau der öffentlichen Behörden nur mit dem Geld bleiben, ohne das Management unter Beobachtung haben zu können.
Seit 2007, als Rumänien der EU beigetreten ist, verliert unser Land ihre Lehrkräfte. Die Ursache ist, dass die Lehrer schlecht bezahlt werden. Sie werden nicht bezahlt, so wie sie es verdienen. Der Lehrerberuf bleibt besonders für die Jugendlichen unattraktiv. Von der Grundschule bis zur Uni mangelt es an Lehrkräften. Die Lehrer wandern aus oder arbeiten in Privatschulen, die fünf mal höhere Löhne anbieten. Die Parteien, die an der Macht waren, haben in den letzten Jahren versucht, die Situation zu verbessern, doch meistens ohne Erfolg.
Was die Schüler anbelangt, lernen, laut einem Projekt des Bildungsminsiteriums über das debattiert wird, mehr als die Hälfte der Schüler in überfüllten und schlecht ausgestatteten Schulen. In rund 30% der Schulen in Rumänien müssen die Schüler über den Hof zur Toilette und mehr als 40% der Schulen funktionieren in Gebäuden mit hohem Erdbebenrisiko. Das Bildungsministerium will die Infrastruktur modernisieren, Campusse errichten oder alte sanieren. Das Ministerium hat eine öffentliche Debatte über die Hausaufgaben der Schüler lansiert, mit dem Zweck die Mangel zu korrigieren. Lehrkräfte, Schüler, Eltern können ihre Meinung durch die Beantwortung einer Meinungsumfrage bis zum 20. November äußern.