Rumänien wird auch in diesem Jahr ein hohes Wirtschaftswachstum verzeichnen. 2017 war Rumänien Meister der Wirtschaftsankurbelung in der EU mit 7% verglichen mit dem vergangenen Jahr, so die Nationalbank Rumäniens, die hinzufügt, ab 2019 werde der Anstieg niedriger sein. Dieselbe Evolution finden wir auch in der neuen Einschätzung der Kredit-Ratingagentur Standard&Poors. Rumänien könnte in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum von 4,7% haben. Für 2019-2021 schätzen die Experten 3,5%. Unter den Schwachstellen zählen die zahlreichen politischen Änderungen. Was aber für mehr Besorgnis sorgt, sind die vielen Versuche die Gesetze abzuändern. Die Abänderungen könnten bedeutende Auswirkungen auf das institutionelle Gleichgewicht haben und die notwendigen strukturellen Reformen in Bereichen wie Infrastruktur, Bildung, Gesundheit verspäten, so Standard&Poors.
Corina Cristea, 05.03.2018, 17:02
Die Agentur bestätigte die Ratings für kurz- und langfristige Schulden in Valuta und nationaler Währung bei BBB minus, also günstig für Investitionen und mit einer stabilen Perspektive. Laut der Ratingagentur widerspiegele die stabile Perspektive die Erwartungen, laut denen das Niveau der Regierungs- und Außenschulden stufenweise in den kommenden zwei Jahren steigen werde, so dass es einen wichtigen wirtschftlichen Abschwung verhindere. Die Entspannung der Finanzlage wird die Fähigkeit der Regierung, die Wirtschaft Rumäniens anzuspornen, begrenzen, während die strukturellen Faktoren, die Expansion beeinträchtigen wird.
Die Verminderung der Arbeitslosenquote auf 4,9% im Jahre 2017 zeigt die Entwicklung der qualifizierten Arbeitskraft. Wenn der rapide Anstieg der Löhne fortgesetzt wird, dann könnte sich die Kompetitivität Rumäniens erschüttern, warnt die Ratingagentur.
Der Hauptmotor des Wirtschaftswachstums Rumäniens war der Konsum, der von der Steuersenkungen und den Lohnerhöhungen angereizt wurde. Die öffentlichen Investitionen sinken schon zwei Jahre aufeinanderfolgend, so die Europäische Kommission. Brüssel schätzt, der Aufschwung der Wirtschaft werde in diesem Jahr auf 4,5% und 2019 auf 4% sinken. Ähnliche Einschätzungen finden wir auch in der Analyse der Weltbank. Die Nationale Prognosekommission gab bekannt, sie habe den Aufschwung des BIP für 2018 nach oben auf 6,1% revidiert.