Nachrichten am Mittag, 28.03.2022
1.140 ukrainische Schülerinnen und Schüler werden nach rumänischem Lehrplan unterrichtet+++Italien schickt vier weitere Kampfjets nach Rumänien+++Rumänien will die Verteidigungsausgaben auf 2,5 % des BIP erhöhen
Newsroom, 28.03.2022, 13:34
– 1.140 ukrainische Schülerinnen und Schüler werden gegenwärtig in rumänischen Schulen, nach rumänischem Lehrplan, unterrichtet. Dies teilte Bildungsminister Sorin Cîmpeanu mit. Insgesamt reisten fast 34.000 Minderjährige nach der russischen Invasion in der Ukraine nach Rumänien ein. Die Mehrzahl der ukrainischen Schülerinnen und Schüler will jedoch den Unterricht nach dem ukrainischen Lehrplan fortsetzen, präzisierte Câmpeanu.
– EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni unternimmt heute und morgen einen Rumänien-Besuch. Dabei kommt er mit Präsident Klaus Iohannis und Premierminister Nicolae Ciucă zusammen. Des Weiteren sind Treffen mit Finanzminister, Adrian Câciu, dem Minister für europäische Fonds, Dan Vîlceanu und dem Gouverneur der Nationalbank, Mugur Isărescu vorgesehen. Im Mittelpunkt des Besuchs stehen die wirtschaftlichen Aussichten sowie die Situation in Rumänien einen Monat nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine. Am heutigen Montag besucht Paolo Gentiloni auch den Nord-Bahnhof in Bukarest, wo sich ein Aufnahmezentrum für Geflüchtete aus der benachbarten Ukraine befindet.
– Rumäniens Premierminister Nicolae Ciucă nimmt heute, in der bulgarischen Hauptstadt Sofia, an einem Treffen der NATO-Regierungschefs der südosteuropäischen Staaten teil. Dabei wird erörtert, wie sich der russische Einmarsch in der Ukraine kurz-, mittel- und langfristig auf die regionale Sicherheit auswirken wird und wie die Koordinierung und Zusammenarbeit in Südosteuropa verstärkt werden kann. Nicolae Ciucă kommt auch zu bilateralen Treffen mit dem bulgarischen Premierminister Kiril Petkov, dem montenegrinischen Premierminister Zdravko Krivokapic und dem Premierminister von Nordmazedonien Dimitar Kovačevski zusammen. Das Treffen in Sofia folgt auf den außerordentlichen NATO-Gipfel in Brüssel, in der vergangenen Woche, an dem der Premierminister gemeinsam mit dem rumänischen Präsidenten Klaus Iohannis teilnahm.
– Der rumänische Verteidigungsminister Vasile Dîncu besucht heute mit seinem italienischen Amtskollegen Lorenzo Guerini dem 57. Luftwaffenstützpunkt in Mihail Kogălniceanu, im Südosten des Landes. Am Samstag gab Lorenzo Guerini bekannt, dass Italien vier weitere Kampfjets nach Rumänien schicken werde, um die Südostflanke der NATO zu stärken. Italien hat bereits vier Eurofighter auf dem Militärstützpunkt Mihail Kogălniceanu stationiert, die durch diese vier Kampfflugzeuge ergänzt werden. Seit Dezember 2021 ist die italienische Luftwaffe im Rahmen der NATO-Luftpolizei Süd mit der Luftüberwachung in der Region betraut.
– Der Vorsitzende des rumänischen Senats und der Liberalen Partei, Florin Cîțu, bekräftigte in Gesprächen mit Beamten in Washington die Notwendigkeit, die Ostflanke der NATO zu stärken. Unter anderem wurde über die Verstärkung der amerikanischen Militärpräsenz gesprochen. 25 Jahre nach dem Beginn der strategischen Partnerschaft zwischen Rumänien und den USA bekräftigte Florin Cîțu die Verpflichtung Rumäniens, die Verteidigungsausgaben auf 2,5 % des BIP zu erhöhen und die militärische Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten zu intensivieren. In einem Posting fügte Florin Cîțu hinzu, dass ein weiteres Thema der Diskussion die Bedeutung der europäischen Energiesicherheit und die Rolle Rumäniens in diesem Prozess war.
– Der rumänische Energieminister Virgil Popescu gibt heute in der Abgeordnetenkammer Auskunft über den Stand der Gas- und Stromversorgung. Die Debatte mit dem Titel Nach zweieinhalb Jahren Amtszeit des Ministers Popescu sind wir noch abhängiger von russischem Gas. Wie gewährleisten wir unsere Gas- und Stromversorgungssicherheit?“ findet auf Antrag der oppositionellen USR statt.
– Am Sonntag wurden in Rumänien innerhalb von 24 Stunden knapp über 1.900 Coronaneuinfektionen gemeldet. Die Zahl der Fälle ging gegenüber dem Vortag und auch gegenüber dem vergangenen Sonntag zurück. Die meisten Neuerkrankungen, mehr als 900, wurden in Bukarest registriert. Höhere Infektionsraten gibt es auch in den Landkreisen Cluj, Timiș und Ilfov. In Krankenhäusern befinden sich mehr als 2.750 Coronapatienten, von denen 394 intensivmedizinisch behandelt werden. Außerdem wurden zehn Todesfälle gemeldet.