Nachrichten 30.04.2022
Die wichtigsten Meldungen des Tages im Überblick
Newsroom, 30.04.2022, 17:28
KRIEG IN DER UKRAINE: Die Ukraine hat vor einem Scheitern der Friedensgespräche mit Russland gewarnt, nachdem russische Truppen weiterhin Stellungen an der Donbass-Front bombardiert haben. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, die Bevölkerung sei wütend nach der Entdeckung von neuen mutmaßlichen Kriegsverbrechen und Gräueltaten der russischen Armee. Nach dem Rückzug der russischen Truppen aus der Oblast Kiew wurden über 1.000 Zivilisten tot aufgefunden, von denen viele offenbar kurzerhand hingerichtet worden waren. Sie kommen zu den Tausenden von Zivilisten hinzu, die durch den russischen Beschuss ziviler Ziele, darunter Wohnhäuser, Krankenhäuser, Schulen und Kulturzentren, getötet wurden. Indessen hat der russische Außenminister Sergej Lawrow erklärt, dass die Friedensverhandlungen fortgesetzt werden, wenn auch unter großen Schwierigkeiten. Die vom Krieg verwüstete Stadt Mariupol liegt größtenteils in Trümmern, während die Lage für die wenigen Kämpfer und Zivilisten, die im Stahlwerk Asowstal eingeschlossen sind, weiterhin verzweifelt ist.
FLÜCHTLINGE: Die Zahl der ukrainischen Flüchtlinge, die am Freitag nach Rumänien eingereist sind, ist im Vergleich zum Vortag um 2,6 % gesunken, teilte die rumänische Grenzpolizei am Samstag mit. Laut einer offiziellen Mitteilung reisten am 29. April innerhalb von 24 Stunden etwa 96.000 Personen über alle Grenzübergänge nach Rumänien ein, davon waren etwa 8.000 ukrainische Staatsbürger. 4.651 Ukrainer reisten über die ukrainische Grenze nach Rumänien ein, weitere 1.731 über die moldawische Grenze. Seit Beginn des Krieges in der benachbarten Ukraine sind insgesamt 818.000 ukrainische Staatsbürger nach Rumänien eingereist, die meisten von ihnen auf dem Weg in andere westliche Länder.
FÄHRENÜBERGANG: Nach einem von Rumänien und Bulgarien unterzeichneten Abkommen wird an der Grenze zwischen Giurgiu und Ruse ein neuer Fährenübergang eingerichtet. Dem Dokument zufolge wird der bisherige Fährkontrollpunkt für Passagiere und Fahrzeuge mit einer zulässigen Höchstmasse von 40 Tonnen geöffnet bleiben und der neue voraussichtlich ab Herbst dieses Jahres in Betrieb genommen werden. Das Abkommen wurde am Freitag in Bukarest während des Besuchs des bulgarischen Premierministers Kiril Petkow unterzeichnet. Der bulgarische Regierungschef traf sich mit seinem Amtskollegen Nicolae Ciucă sowie mit Staatspräsident Klaus Johannis. An den rumänisch-bulgarischen Gesprächen nahm auch die EU-Kommissarin für Verkehr, Adina Vălean, teil, die erklärte, Brüssel sei bereit, gemeinsame rumänisch-bulgarische Projekte zu unterstützen. Die EU-Beamtin hob die Bedeutung der Donau für den Flussverkehr in Europa hervor und erklärte, ihr Potenzial könne weiter ausgeschöpft werden. Neben den gemeinsamen Verkehrsprojekten befassten sich die beiden Delegationen auch mit dem Kooperations- und Kontrollverfahren und dem Schengen-Beitritt der beiden Länder.
CYBERANGRIFFE: Am Freitag und Samstag ist Rumänien von einer Welle von Cyberangriffen heimgesucht worden. Die Webseiten der Regierung, der Nationalen Behörde für Cybersicherheit, des Verteidigungsministeriums, der Grenzpolizei, der Nationalen Eisenbahngesellschaft und einiger kommerzieller Banken wurden lahmgelegt. Zu dem Angriff bekannte sich das pro-russische Hackernetzwerk Killnet“ — als Reaktion auf Rumäniens Unterstützungsmaßnahmen für die Ukraine. Killnet-Hacker haben in diesem Monat auch Einrichtungen in Estland, Polen, der Tschechischen Republik und den Vereinigten Staaten sowie NATO-Websites angegeriffen. Experten zufolge handelte es sich dabei um einen sogenannten DDoS-Angriff, d. h. einen böswilligen Versuch, ein Netzwerk oder einen Online-Dienst mit HTTP-Anfragen so zu überfluten, dass diese für die Nutzer nicht mehr verfügbar sind.
ENERGIEPREISE: Die durchschnittlichen Strompreise für private Haushalte auf EU-Ebene sind in der zweiten Jahreshälfte 2021 im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2020 deutlich gestiegen. Rumänien war eines der Länder mit den höchsten Preiserhöhungen in der Landeswährung, berichtet Eurostat. Nach Angaben des Europäischen Statistikamtes stiegen die Strompreise in der gesamten Europäischen Union, mit Ausnahme der Slowakei und Ungarns, wo die Preise reguliert sind. Der höchste Anstieg von fast 50 % wurde aus Estland und Schweden gemeldet. Weitere Staaten, die größere Strompreiserhöhungen meldeten, waren Zypern und Lettland (zwischen 30 und 40 %). Rumänien sowie Irland, Litauen, Bulgarien und Belgien erhöhten die Strompreise um bis zu 20 %. Die niedrigsten Strompreise wurden in Ungarn, Bulgarien und Kroatien gemeldet, die höchsten in Dänemark, Deutschland und Belgien. Bulgarien, Griechenland und Estland meldeten die stärksten Preiserhöhungen, während die Erdgaspreise nur in der Slowakei, der Tschechischen Republik und Portugal gesunken sind.
WETTER: Schönes und warmes Wetter heute in Rumänien, mit Temperaturen, die der Jahreszeit entsprechen und Höchstwerten zwischen 14 und 22 Grad Celsius. Kurze Schauer mit Blitz und Donner sind für Hochland und Gebirge sowie vereinzelt im Westen und Norden vorhergesagt. Für vier Flusseinzugsgebiete im Westen des Landes gilt bis Sonntagmorgen eine gelbe Alarmstufe wegen Hochwassergefahr. In Bukarest wurden zu Mittag 15 Grad Celsius gemessen.