Nachrichten 29.04.2021
Funkjournal
Newsroom, 29.04.2021, 17:05
1.850 Neufälle von COVID-19-Infektion wurden am Donnerstag in Rumänien nach rund 35.000 Tests gemeldet, teilte die Gruppe für strategische Kommunikation mit. Weitere 138 damit verbundene Todesfälle wurden ebenfalls gemeldet, während 1.295 Personen derzeit auf der Intensivstation liegen. Seit Beginn der Pandemie wurden über 1.050.000 Menschen positiv auf COVID-19 getestet, 27.971 Menschen sind an dem Virus gestorben. Die Infektionsrate liegt in der Hauptstadt Bukarest und in den Landkreisen Ilfov und Cluj weiterhin über 3 pro tausend Einwohner, obwohl die Zahlen stetig sinken. Andererseits tagte der Sonderausschuss der Regierung für Lockerungsmaßnahmen ab dem 1. Juni erneut, um die Notwendigkeit der Anpassung der Lockerungsmaßnahmen in Abhängigkeit von den Besonderheiten der einzelnen Tätigkeitsbereiche zu betonen. Vertreter von Vereinen und Arbeitgeberverbänden machten klare Vorschläge für die Organisierung von Kulturveranstaltungen unter Einhaltung der Gesundheitsschutzbestimmungen. Das Komitee diskutierte auch die schrittweise Wiedereröffnung von Hotels und Restaurants, wenn sich immer mehr Menschen impfen lassen. Alle Vorschläge werden ab heute von Gruppen analysiert, die sich mit jedem einzelnen Bereichen befassen werden. Unterdessen beschleunigen die Behörden die Impfkampagne. Neue Impfzentren werden diese Woche eröffnet. Etwa 84 Tausend Menschen wurden gestern geimpft.
Vor dem Mini-Urlaub am 1. Mai, der in diesem Jahr mit dem orthodoxen Osterfest zusammenfällt, ruft Ministerpräsident Florin Cîţu die Bevölkerung auf, die Hygieneregeln gegen das Coronavirus weiterhin einzuhalten, auch wenn sich Rumänien nun auf einem absteigenden Trend der dritten Welle der Pandemie befindet. Er hat die Präfekten und die Polizei aufgefordert, alle Maßnahmen zu ergreifen, um die Einhaltung der geltenden Gesundheitsregeln zu gewährleisten. In den rumänischen Urlaubsorten am Schwarzen Meer werden während des Mini-Urlaubs am 1. Mai und zu Ostern über 30 Tausend Touristen erwartet. Etwa 100 Hotels werden geöffnet sein, viele von ihnen sind bereits zu 70 % ausgelastet, dem von den Behörden erlaubten Maximum. Touristen dürfen am Strand nicht feiern, und das Tragen einer Maske ist Pflicht.
Rumänien wird seine Streitkräfte ab Samstag, dem 1. Mai
in Abstimmung mit den anderen NATO-Mitgliedern aus Afghanistan abziehen. Alle
615 Soldaten und über 80 Tonnen Material und Logistikelemente werden mit nationalen
und NATO-Militärflugzeugen transportiert – so die
Präsidialverwaltung in Bukarest. Der Rückzug wird etappenweise stattfinden und
in den nächsten Monaten erfolgen. Bei der Anti-Terror-Mission in Afghanistan,
die kurz nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den USA, als Bukarest
noch kein NATO-Mitglied war, begonnen wurde, haben 27 rumänische Soldaten ihr
Leben verloren.
Die internationale Gemeinschaft versucht Indien zu unterstützen, eine Woche nachdem dieses Land von der COVID-19-Pandemie schwer getroffen wurde, mit täglichen Rekordzahlen an Infektionen und Todesfällen und einem Gesundheitssystem, das unter Druck steht. Die größte Sorge gilt der sogenannten indischer Variante des SARS-CoV-2-Virus, die sich schnell ausbreitet und noch ansteckender sowie impf- und behandlungsresistenter sein könnte als andere Varianten, so die Warnung der WHO. Mit einer Bevölkerung von fast 1,4 Milliarden Menschen hat Indien seit Beginn des Ausbruchs 200 Tausend Todesfälle und über 18 Millionen Infektionen gemeldet. Einige Experten glauben, dass die Zahlen noch höher sein könnten. Großbritannien hat Sauerstoffkonzentratoren und andere medizinische Ausrüstung geschickt, während die Vereinigten Staaten 60 Millionen Dosen des Impfstoffs von AstraZeneca liefern werden. Rumänien hat sich diesen internationalen Bemühungen angeschlossen und 200 Sauerstoffkonzentratoren mit einem Spartan-Flugzeug der rumänischen Luftwaffe geliefert.
Die Anführer der Mitte-Rechts-Regierungskoalition in Bukarest haben den Nationalen Plan für Wiederaufbau und Resilienz (PNNR) im Wert von 29 Milliarden Euro verabschiedet. Der Plan wird ab dem 10. Mai in Brüssel vorgestellt, wo die letzten Verhandlungen mit Vertretern der Europäischen Kommission stattfinden sollen. Premierminister Florin Cîţu sagte, dass keines der vorgeschlagenen Projekte verworfen werden wird. Im Gegenzug sagte der Minister für Investitionen und europäische Projekte Cristian Ghinea, dass die Finanzierung für bestimmte Investitionen reduziert wurde, während die Haushaltsmittel neu angepasst wurden, um die Empfehlungen der Kommission zu reflektieren.
Die Rumänen fürchten die Wirtschaftskrise oder Korruption mehr als die Pandemie COVID-19 oder den Ausbruch eines bewaffneten Konflikts. Das ist eines der Ergebnisse einer Umfrage, die vom Zentrum für soziologische Forschung der Rumänischen Akademie veröffentlicht wurde. Laut der Umfrage glauben 43% der Befragten, dass Rumänien nach dem NATO-Beitritt ein sicheres Land ist, während 37% sagten, dass sie sich während der kommunistischen Zeit sicher fühlten. Was das Vertrauen der Öffentlichkeit in die staatlichen Institutionen betrifft, so vertrauen 72% der Rumänen der Armee, gefolgt von der Kirche mit einem Anteil von 57% und dem Außenministerium mit 50%.