Nachrichten 20.12.2020
Die wichtigsten Meldungen im Überblick
Newsroom, 20.12.2020, 15:06
Die beiden Kammern des neu gewählten rumänischen Parlaments treten am Montag in getrennten Eröffnungssitzungen der Legislaturperiode 2020-2024 zusammen. Parallel dazu laufen Verhandlungen zwischen den Parteien der zukünftigen Mitte-Rechts-Mehrheitskoalition weiter. Am Samstag einigten sie sich darauf, den derzeitigen liberalen Finanzminister Florin Cîţu, als Premierminister vorzuschlagen und den Liberalen den Vorsitz in der Abgeordnetenkammer einzuräumen. Ein Politiker der Partei USR-PLUS soll den Vorsitz im Senat übernehmen. Die PSD, die bei den Parlamentswahlen am 6. Dezember die meisten Stimmen holte, besteht auf einer Regierung der nationalen Einheit unter dem Sozialdemokraten und Epidemiologen Alexandru Rafila als richtige Lösung im Kontext der Pandemie.
Die rumänischen Behörden treffen letzte Vorbereitungen, bevor die ersten Dosen des Covid-Impfstoffs voraussichtlich am 26. Dezember eintreffen. Das Institut für medizinische und militärische Forschung und Entwicklung Cantacuzino in Bukarest wird voraussichtlich das nationale Lagerzentrum für den Impfstoff werden. Die Räume dafür sind bereits eingerichtet und mit Ultratiefkühlschränken ausgestattet. Etwa 1,5 Millionen Dosen werden vor Ort gelagert werden können, während sechs regionale Lagerzentren bis zu 200.000 Dosen aufnehmen können. Zuerst soll das medizinische Personals in zehn Schlüssel-Krankenhäusern geimpft werden. 3.350 neue Sars CoV-2 Virusinfektionen wurden am Sonntag in Rumänien nach 12.200 Tests gemeldet. 98 Patienten starben an der Krankheit.
Die Feierlichkeiten zum Gedenken an die antikommunistische Revolution vom Dezember 1989 werden in Rumänien fortgesetzt. Am Sonntag ertönten in Timişoara drei Minuten lang die Sirenen der Stadt, um an den Tag des Sieges zu erinnern. Vor genau 31 Jahren, am 20. Dezember 1989, war Timişoara die erste vom Kommunismus befreite Stadt in Rumänien. Am 16. Dezember 1989 war hier der Aufstand gegen das kommunistische Regime ausgebrochen. Am 17. Dezember gab Diktator Nicolae Ceauşescu den Schießbefehl. Fast 100 Menschen starben und etwa 350 weitere wurden verletzt. Um die Spuren des Massakers zu verwischen, setzten die kommunistischen Behörden am 19. Dezember 1989 die sogenannte „Operation Rose“ in Gang, bei der die Leichen der Ermordeten aus dem Leichenschauhaus von Timişoara entfernt und zur Einäscherung nach Bukarest transportiert wurden. Der Protest erfasste am 21. Dezember auch Bukarest und andere Städte. Am 22. Dezember flüchtete Ceauşescu vom Dach des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei, das von Hunderttausenden Demonstranten gestürmt wurde, in einem Hubschrauber. Er wurde gefasst und am 25. Dezember nach einem Schnellverfahren hingerichtet.