Nachrichten 20.04.2021
Funkjournal
Newsroom, 20.04.2021, 17:42
Am Dienstag wurden in Rumänien über 2.900 Neuinfektionen mit dem neuen Coronavirus nach der Durchführung von rund 36.100 Tests gemeldet. Die Zahl der in COVID-Krankenhäuser aufgenommenen Patienten nimmt weiter ab, ebenso die Zahl der Patienten auf der Intensivstation von weniger als 1.500. Die Zahl der Todesfälle bleibt jedoch hoch, 237 binnen 24 Stunden, ein absoluter Rekord seit Beginn der Pandemie. Bukarest und sieben Landkreise bleiben in der roten Zone, wobei in den letzten 14 Tagen über drei Fälle pro tausend Einwohner bestätigt wurden. Bisher wurden in Rumänien mehr als 2.600.000 Personen gegen COVID-19 geimpft, von denen mehr als 1.600.000 die zweite Dosis bekommen haben. Heute sind auch die mobilen Zentren für die Impfung von Menschen in ländlichen Gebieten in Betrieb. Die Verfahren für die Wiedereröffnung des mobilen Krankenhauses in Lețcani (Osten) wurden begonnen. Das mobile Krankenhauas wurde Mitte Januar geschlossen, nachdem zahlreiche Probleme festgestellt wurden. Der Eigentümer des Krankenhauses, die EURONEST Intercommunity Development Associationhatte beginnend mit dem 19. März einen Monat, um die festgestellten Probleme zu lösen. Die Vertreter erklärten jetzt, dass die modulare Einheit voll funktionsfähig ist. Das mobile Krankenhaus in der Nähe von Iasi verfügt über 104 Plätze für COVID-19-Patienten, davon 48 auf der Intensivstation.
Der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis hat am Dienstag in Bukarest die Präsidentin der Republik Moldau Maia Sandu empfangen. Das Treffen wurde zuvor nicht angekündigt und findet nach dem Besuch von Maia Sandu beim Europarat statt. Die Gespräche zwischen den beiden Staatsoberhäuptern finden vor dem Hintergrund der Entscheidung des Verfassungsgerichts in Chisinau statt, den von Maia Sandu gewünschten vorgezogenen Wahlen freien Lauf zu lassen. Parallel zum politischen Plan sandte Rumänien in der Gesundheitskrise in Chisinau eine weitere Tranche von über 130.000 Dosen Covid AstraZeneca-Impfstoff nach Moldawien.
Die Spitzenpolitiker der regierenden Mitte-Rechts-Koalition in Rumänien haben die Gespräche zur politischen Krise durch die Entlassung von Gesundheitsminister Vlad Voiculescu wieder aufgenommen. Am Montag trennten sich die Parteien nach vier Stunden ergebnislos. Die Politiker der USR-PLUS-Partei halten an ihrer Position fest – sie wollen den Liberalen Florin Cîțu nicht mehr als Premierminister. Dessen Kollegen in der PNL und der UDMR sind jedoch strikt gegen den Abgang des derzeitigen Regierungschefs. Am Freitag erhob der entlassene Gesundheitsminister in einer Pressekonferenz schwere Vorwürfe gegen den Premierminister und andere PNL-Führunsgkader. Er behauptete unter anderem, dass er bei seinem Amtsantritt zahlreiche Schwachstellen im System vorgefunden habe, die die Unfähigkeit auf zentraler und lokaler Ebene zur Bewältigung der Pandemie belegen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 sei viel höher als gemeldet Premierminister Florin Cîțu, der das Gesundheitsministerium kommissarisch führt, hat eine Kommission eingesetzt, die den Vorwurf überprüfen soll.
Die rumänische Staatsanwaltschaft ermittelt und versucht die Täter zu identifizieren, die am Montagabend im Bereich des Nordbahnhofs in Timișoara zwei afghanische Staatsbürger erstochen haben, von denen einer starb. Aus Justizkreisen hieß es, es habe ein Handgemenge zwischen zwei Gruppen afghanischer Migranten gegeben. Die größte Stadt im Westen Rumäniens, Timisoara, liegt an der sogenannten illegalen Migrationsroute aus dem Nahen Osten, Asien und Afrika nach Westeuropa. Viele Migranten aus diesen Gebieten reisen von Serbien aus nach Rumänien ein und versuchen dann, Länder in Westeuropa zu erreichen.
Die journalistische Tätigkeit als wichtigstes Mittel gegen Desinformation inmitten einer Pandemie, sei in mehr als 130 Ländern ganz oder teilweise blockiert- warnt Reporter ohne Grenzen (RSF). Die Organsation hat am Dienstag die diesjährige Ausgabe des World Press Freedom Index veröffentlicht. Nur 12 Länder werden als in einer guten Situation befindlich eingestuft, die niedrigste Zahl seit Beginn des Ratings. Laut RSF bot die Covid-19-Pandemie eine Gelegenheit für Länder, die Pressefreiheit einzuschränken. Obwohl Europa nach wie vor die sicherste Region ist, haben Übergriffe und missbräuchliche Festnahmen zugenommen, insbesondere in Deutschland, Frankreich, Italien, Polen, Griechenland, Serbien und Bulgarien. Rumänien rangiert in der Rangliste des RSF auf Platz 48. Die NGO stellt zu Rumänien unter anderem fest, dass die Vorstellung der Regierung von Journalismus und Meinungsfreiheit die Zensur und Selbstzensur fördere und dass während der Gesundheitskrise Undurchsichtigkeit und schlechte Kommunikation zwischen rumänischen Staatsbeamten und den Medien sowohl den freien Zugang zu Informationen als auch die Glaubwürdigkeit der Presse beeinträchtigten.
Das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union (UEFA) hat entschieden, dass Rumänien die U19-Europameisterschaft 2025 ausrichten wird – das wurde auf der Website des rumänischen Fußballbunds FRF bekannt gegeben. Die U19-Europameisterschaft sollte dieses Jahr vom 30. Juni bis zum 13. Juli in Rumänien stattfinden, wurde aber von der UEFA aufgrund der Covid-19-Pandemie abgesagt. Der Wettbewerb sollte 8 Mannschaften zusammenbringen, wobei insgesamt 15 Spiele zu absolvieren waren. Rumäniens U-19-Mannschaft, die von Daniel Oprescu trainiert wird, qualifizierte sich direkt als Gastgeber. Rumänien war Gastgeber dieses Turniers im Jahr 2011.